Zehn Jahre Familienzentrum K.E.K.S.: im Südraum Rheine

„Zeit für eine erste Bilanz mit Blick nach vorn“

Mesum „Familienzentrum K.E.K.S. – was ist das denn?“ Diese Frage stellen sich auch nach zehn Jahren Bestehen noch viele Bewohner des Südraumes von Rheine, wissen Magdalene Strotmann und Sabrina Ernsting. Sie sind die Leiterinnen der Kitas St. Josef und St. Marien in Mesum, die 2009 eben jenes Zentrum gemeinsam mit dem vielleicht etwas sperrig klingenden Titel „Katholischen Familienzentrum K.E.K.S.“ gründeten, wobei die Buchstaben für „Kontakt für Erwachsene und Kinder im Südraum“ stehen. Dahinter verbirgt sich jedoch in Kurzform das Programm samt Inhalten und Zielen, wie man es ähnlich in den weiteren 16 Familienzentren in Rheine vorfindet. Jetzt nach zehn Jahren sei es an der „Zeit für eine erste Bilanz mit Blick nach vorn“, finden beide.

„Wir bilden hier in Mesum ein Zentrum für den gesamten Südraum Rheine und nehmen hier das Lebensumfeld und die Bedürfnisse der Menschen, unabhängig von Nationalität, Konfession und Alter, in den Blick“, fassen beide das Hauptanliegen zusammen und sehen darin „einen Mehrwert für die Stadt Rheine“. Denn das Familienzentrum schaffe vielfältige Angebote für Begegnungen, helfe Kontakte, Geselligkeit und Austausch zu finden, berate und informiere zu allen Lebens-, Ehe- und Familienfragen. In den Blick nehme man dabei aber nicht nur Kinder und Familien, sondern „wir wenden uns ebenso engagiert an Alleinstehende, Jugendliche und Senioren, an Mann und Frau, ob aus Elte, Mesum oder Hauenhorst“.

In dieser ersten Dekade habe sich ihre Arbeit gelohnt, verweisen sie auf vielfach hohe Nachfrage und Resonanz. Man kenne die Sozialräume der Stadt sehr genau, stärke das Familiensystem, leiste große Beiträge zur Integration der Familien, pflege oft als erste Anlaufstelle eine vertraute und enge Beziehung zu den Familien, schaffe wohnortnahe Zugänge zu Angeboten und Beratungsformen und betätige sich als „Netzwerker“: „Wir sind als Familienzentren in Rheine sehr eng miteinander im Austausch und arbeiten ortsnah mit vielen Partnern zusammen.“ Das reiche von Stadt- und Kreisämtern über unterschiedlichste Beratungsstellen, Hilfseinrichtungen, Praxen, Einrichtungen der Tagespflege, Pfarrcaritas, TV Mesum, Kinderschutzbund bis zu den Kitas in Elte und Hauenhorst.

Besonders gefragt waren und sind gemeinsame Eltern-Kind-Aktionen, Aktivitäten für Kinder wie Turnen und Musikzwerge zur musikalischen Früherziehung, „Babysitter-Kurse“ für ab 12-Jährige und „Info-Abende, wo ganz praktische Fragen zu Elternzeit und Elterngeld immer interessieren“. Und: „Ein Renner waren und sind in jedem Jahr die Kurse ‚Kinder stark machen‘ in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund: Da haben wir im letzten Jahr gleich zwei Kurse angeboten.“ Eine wertvolle Erkenntnis war bisher, dass die Zusammenarbeit mit allen externen Kooperationspartnern und die Organisation der Kita-Teams, wo jedes Mitglied für einen Leistungsbereich verantwortlich zeichnet, reibungslos abliefen.

Potentiale sehen die beiden Kita-Leiterinnen noch im Bereich der Familienbildung und Erziehungspartnerschaft. Denn Eltern- und Infoabende, Beratungen zu Erziehungs- und allgemeinen Lebensfragen könnten stärker nachgefragt und besucht werden: „Hier müssen und können wir noch ausbauen.“ Dazu fänden regelmäßig schriftliche Befragungen statt. Zudem nehme man immer gern Verbesserungsvorschläge, Themenwünsche, Anregungen, Ideen und Beteiligungen, aber auch Kritik entgegen.

Alles findet dann seinen Niederschlag im jährlichen Veranstaltungskalender. Zurzeit bereiten Magdalene Strotmann und Sabrina Ernsting mit Hochdruck das neue Jahresangebot „Veranstaltungen 2020“ vor. Das Katalogheft wird Anfang Januar an vielen Stellen zur kostenlosen Mitnahme ausliegen und ausführlich über alle Angebote zu Familie, Hobby und Freizeit für Jung und Alt informieren. Im nächsten Jahr, so blicken beide Einrichtungsleiterinnen voraus, stehen dann die Vorbereitungen auf die nächste Überprüfung durch unabhängige Wissenschaftler an, um die Zertifizierung als Gütesiegel für ein Familienzentrum verlängert zu bekommen. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Vor zehn Jahren bei der Gründung des Familienzentrums mit v.r. Kaplan Robert Schmäing und den Kita-Leiterinnen Magdalene Strotmann und Brita Middendorf
Vor zehn Jahren bei der Gründung des Familienzentrums mit v.r. Kaplan Robert Schmäing und den Kita-Leiterinnen Magdalene Strotmann und Brita Middendorf

 

Sabrina Ernsting (l.) und Magdalene Strotmann beim Vorbereiten des neuen K.E.K.S.-Kataloges für 2020
Sabrina Ernsting (l.) und Magdalene Strotmann beim Vorbereiten des neuen K.E.K.S.-Kataloges für 2020
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