Jubiläum am Wochenende: 50 Jahre Missionsbasar in Mesum

Mesum In der langen Geschichte der Frauengemeinschaft Mesum seit ihrer Gründung im Jahr 1895 begann am 18.Februar 1969 ein besonders erwähnenswertes Kapitel von Sozialarbeit und Nächstenliebe. Rund 60 Frauen aus der Gemeinschaft trafen sich damals monatlich zu zwei Stricknachmittagen, um für die Leprahilfe in aller Welt zu stricken, zu nähen und zu häkeln. Unter dem Namen „Leprabasar“ stellten sie am 22./23. November 1969 erstmals alle dafür gefertigten Arbeiten wie Wolldecken, Höschen, Pullover, Kleidchen und Puppen im Saal des alten Krankenhauses (heute HOT „Alte Dame“) aus.

Die Qualität und die Quantität der Arbeiten beeindruckten auf Anhieb all die vielen Besucher. Der finanzielle Erfolg des Verkaufs und das große Interesse dieser ersten Ausstellung ermunterten die Frauen, in den nächsten Jahren in gleicher Form, aber noch fleißiger, umfangreicher und mit noch mehr Engagement weiterzuarbeiten. Als Termin behielt man das erste Adventwochenende für die Ausstellungen bei. Kurzzeitig verlegte man, bedingt durch Umbauarbeiten für das HOT – eröffnet 1971 – , den Ausstellungsort ab 1970 in die alte Johannesschule, wo erstmals den Besuchern auch Kaffee und Kuchen angeboten wurden.

Aufgrund der großen Resonanz war alsbald mehr Ausstellungsfläche notwendig und der Basar wechselte 1973 in den Saal Mersch-Niemeyer. Ein Merkmal waren jedes Mal die großen Mengen an gestrickten und zusammen genähten Lepradecken. Mit steigenden Besucherzahle erhöhten sich auch der Erlöse. Zum 10jährigen Jubiläum im Jahr 1979 hatten die Mesumer Frauen bereits einen Betrag von insgesamt 63000 DM zusammengebracht. Das Geld floss in die Leprahilfe in aller Welt. Seit Einweihung und Inbetriebnahme des neuen Pfarrheims in 1990 fand der Basar mit Café dann regelmäßig zum ersten Adventswochenende hier statt. Ab 1999 musste der alte Spieker als zusätzliche Ausstellungsfläche für die liebevoll gefertigten Handarbeiten hinzu genommen werden.

Ab 2005 änderte die Frauengemeinschaft Mesum den Namen ihrer Ausstellung in „Missionsbasar“. Der Grund dafür war, dass es immer weniger Lepraopfer gab. Dafür konnte mit den Einnahmen aus dem Missionsbasar wertvolle Unterstützung für viele soziale und karitative Projekte vor Ort, in der Umgebung und im Ausland geleistet werden. In den Jahren 1969 bis 2018 wies die Frauengemeinschaft Mesum weltweit unterschiedlichen Projekten aus dem Basar und dem Verkauf von Kaffee und Kuchen Hilfsgelder in Höhe von 431984 € zu.

Der große Erfolg ermunterte die Frauen, ihre Arbeit unvermindert fortzusetzen. Deshalb findet auch in diesem Jahr traditionsgemäß der Missionsbasar am 1. Adventwochenende im Pfarrheim und im Spieker statt und kann nunmehr stolz sein 50. Jubiläum feiern. Er wird, vor allem dank der Handarbeits- und Bastelgruppe der Frauengemeinschaft Mesum, wie immer eine riesige Auswahl an Adventdekorationen bieten und eine Fundgrube für Weihnachtsgeschenke, z.B. Adventskränze, Adventsgestecke sowie feinste Bastel- und Handarbeiten sein. Fleißige Helferinnen werden für die Ausstellung das Pfarrheim und den Spieker in eine adventliche, vorweihnachtliche Atmosphäre eintauchen, die zum Kommen, Schauen und Kaufen einlädt. Zwischendurch dürfen sich alle Gäste bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen entspannen und mit Freunden und Bekannten klönen.

Der 50. Missionsbasar ist am Wochenende, an dem auch der Weihnachtsmarkt stattfindet, geöffnet: Samstag, 30. November, von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, von 11 Uhr bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Wie in den vergangenen Jahren kommt der Erlös wiederum vielen notleidenden Menschen vor Ort und weltweit zu Gute. Für das Café bittet die Frauengemeinschaft um Kuchenspenden, die samstags ab 12.30 Uhr und sonntags ab 11 Uhr im Pfarrheim abgegeben werden können. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Fleißige Frauen nähten, stricken und häkelten wie hier im Bernoldinehaus 1979 für die Leprahilfe
Fleißige Frauen nähten, stricken und häkelten wie hier im Bernoldinehaus 1979 für die Leprahilfe (1979).
Ein Merkmal früher Ausstellungen wie hier im Saal Mersch waren große Mengen an Lepradecken
Ein Merkmal früher Ausstellungen wie hier im Saal Mersch waren große Mengen an Lepradecken (1981).
Groß war immer das Interesse von großen und kleinen Besuchern (1995).
Groß war immer das Interesse von großen und kleinen Besuchern (1995).
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