Religiöse Schulwoche: „Das Leben und den Glauben bedenken“

Mesum Zielsetzung und Inhalt einer „Religiösen Schulwoche“ erscheinen beim ersten Blick ebenso ungewöhnlich wie anspruchsvoll: „Das Leben und den Glauben bedenken“. „Dazu kommen wir dann für eine ein- bis zweistündige Unterbrechung des Schulalltags täglich von Montag bis Freitag in die Sekundarschule am Hassenbrock“, erklärt dazu Markus Mischendahl. „Wir“, das ist ein ökumenisches Team unter seiner Leitung. Eingeladen wurden sie dazu von der Schulleitung und den Religionslehrerinnen Maren Vosgröne und Eva Riedel.

Die Teammitglieder sind theologische und pädagogische Fachkräfte und paritätisch besetzt von der evangelischen und katholischen Kirche: Sonja Lütke-Lanfermann, Katrin Hinrichs, Kevin Stuckenschnieder und Mira Happel vom pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche Schwerte und Markus Mischendahl, Johanna Brinkmann, Nadja Begier, Marina Schwegmann, Lisa-Marie Mansfeld, Anna Timmermann und Johanna Kief von der Abteilung Schulpastoral des Bistums Münster. Sie kommen „als Partner für die Schulen und leisten einen Beitrag aus christlicher Perspektive zum ganzheitlichen Bildungsauftrag“.

Ihre Adressaten sind die Klassen 9 und 10, unabhängig von Religion und Konfession, die alle freiwillig teilnehmen möchten und die sie Tage vorher über das Angebot informiert haben. „Wir bieten ihnen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, und Hoffnungen, aber auch Ziele, Erwartungen und Pläne für die Zukunft im Gespräch zu reflektieren und ermutigen sie, Perspektiven für ihr Leben weiter zu entwickeln und Verantwortung dafür zu übernehmen. Das gilt für sich selbst und andere, für Umwelt und Gesellschaft“, fasst Mischendahl zusammen. Da kämen dann so existenzielle persönliche Fragen wie: Was gibt mir in meinem Leben Sinn? Was beschäftigt mich und trägt mich? Was ist für mich der richtige Beruf? „Aber wir sind keine Berufsberater“, stellt Mischendahl dazu gleich richtig.

Im Kreisgespräch öffnen sich die jungen Menschen für ihre Fragen nach Identität und Glauben, hören Meinungen und Antworten aus der Klasse, lernen sich hinterfragen, suchen nach Wegen zu Lösungen, Chancen und Hoffnungen. Dabei gehe es aber niemals um „richtig“ oder „falsch“, wie im Schulalltag sonst gefordert. Weitere Arbeitsformen seien das Wort in den Tag, durch Bilder und Texten gestaltete Impulse, Workshops, Meditationen und Kommunikationsübungen.

In die religiöse Schulwoche eingebunden ist neben einem Elternabend auch ein Gottesdienst. Dazu freue man sich über die gute Zusammenarbeit mit den beiden Kirchengemeinden und deren Unterstützung vor Ort, betont Mischendahl. Denn so sei es kein Problem, weitere Räume wie im Pfarrheim oder in der Pfarrkirche St. Johannes zu nutzen. In letzterer findet am Freitag um 11.30 Uhr zum Abschluss ein ökumenischer Gottesdienst statt. Bericht Franz Greiwe, Bilder: Franz Greiwe und privat; siehe auch mv-online.de

 Die Teammitglieder der Religiösen Schulwoche mit Markus Mischendahl (l. stehend) und den beiden Religionslehrerinnen Maren Vosgröne (u.r.) und Eva Riedel. Foto: privat
Eine Gesprächsrunde während der Religiösen Schulwoche mit Markus Mischendahl und Johanna Brinkmann (3.+4.v.l.) sowie Religionslehrerin Maren Vosgröne (r.)., Bild: F. Greiwe
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