Mesum Es tröstet die Mitglieder des Mesumer Musikzuges der Feuerwehr kaum, dass sie sich zu Weihnachten in diesem außergewöhnlichen Jahr mit der Absage ihre traditionellen Weihnachtsständchen am Heilig Abend wegen der Corona-Einschränkungen in guter, gar illustrer Gesellschaft befinden. Denn selbst der weltberühmte Chor der Regensburger Domspatzen muss sein festliches Weihnachtssingen ausfallen lassen. Er wird erstmals im Dom in seiner mehr als tausendjährigen Geschichte nicht in der Christmette und in den Gottesdiensten auftreten.
Ganz so weit reicht die Tradition der weihnachtlich-musikalischen Botschaft durch den Musikzug nicht zurück. Aber immerhin gehört es seit mehr als 100 Jahren zum historischen und beliebten Mesumer Weihnachtsbrauchtum, wie ein Blick in die Vereinsannalen zeigt, dass die Mesumer Feuerwehrkapelle am Heilig Abend den Menschen besinnliche Vorfreude auf das Fest bereitet. „Dazu kommt der Musikzug stets am frühen Nachmittag mit dem Pkw oder mit dem Fahrrad zu verschiedenen Stationen in Dorf und Feld, um gemeinsam für die Menschen festliche Musik zu bringen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern,“ schreibt die Musikzugführung zu „diesem seit 1908 liebenswerten Brauch“.
Noch im letzten Jahr trafen sich 44 Musiker am 24. Dezember, um den Mesumern bekannte weihnachtliche Stücke zu präsentieren. Ein Höhepunkt war dabei wie in jedem Jahr der Besuch im Altenheim Mathias-Stift in Mesum, wo auf jeder Etage so gern gehörte Musikstücke wie „Süßer die Glocken nie klingen“ oder „Oh du Fröhliche“ gespielt wurden, die bei den Älteren im Haus viele Erinnerungen weckten und daher große Freude bereiteten. Beendet wurde die musikalische Rundfahrt vor der Kirche. Das dafür gespendete Geld reichte der Musikzug von Anfang gleich für karitative Zwecke weiter.
Leider muss in diesem Jahr auch die musikalische Begleitung während der Weihnachtsmesse in der Pfarrkirche entfallen, bedauern die Feuerwehrmusiker und versprechen: „Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Rheine wird auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder in Mesum musizieren.“ Sie wünschen „ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein gesundes Neues Jahr und ein Wiedersehen und Wiederhören!“ Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de
