Zweigeteiltes Wallfahrtswetter: Von „sehr nass“ bis „optimal“

Bericht zur Telgter Wallfahrt:

Rheine/Elte/Mesum/Hauenhorst: Da musste Wallfahrtsleiter Roger Kösters auf die Frage nach den äußeren Bedingungen und deren Auswirkungen auf die Fußwallfahrt Altenrheine-Telgte nicht lange überlegen: „Das Wetter war am Wochenende zweigeteilt: Von sehr nass am Samstag mit mäßigen Temperaturen bis hin zu optimal am Sonntag.“ Der nahezu ständige Regen samstags führte dazu, dass die Fußwallfahrer sogar kurz vor dem Einmarsch in Telgte die angestammte Pilgerroute nicht nehmen konnten, weil der Waldweg überschwemmt war: „Da mussten wir improvisieren und einen kleinen Umweg über die Straße gehen.“ Unter dem Dauerregen hätten auch die Radwallfahrer am Samstag zu leiden gehabt, deren Zahl mit insgesamt 87 dennoch moderat ausfiel. In Mesum starteten jedoch erheblich weniger als gewohnt.

Dafür wurden die Wallfahrer am Sonntag mit angenehmem Pilgerwetter entschädigt. Die Sonne strahlte zeitweise heiter vom Himmel und warmer Wind sorgte dafür, dass es sich gut laufen ließ und der begleitende Malteser-Hilfsdienst wenig zu tun bekam. Darum konnte Roger Kösters beim sonntäglichen Einmarsch in Elte auch zufrieden resümieren: „Alles ist, auch dank reibungsloser Organisation, gut gelaufen!“

In diese positive Schlussbilanz mochte er allerdings nicht so ganz die Teilnehmerzahlen insgesamt einbeziehen. Sie lagen, offensichtlich der Großwetterlage geschuldet, niedriger als in früheren Jahren: 38 Pilger brachen am Samstag um 2.30 Uhr an der Kluse in Altenrheine nach dem Reisesegen durch Pfarrer und Dechant Winzeler auf. Nur von 2001 bis 2003 waren es noch einige weniger. Winzeler, der sich anschließend mit auf den langen Weg machte, begrüßte zu der noch nächtlichen Stunde besonders herzlich Antonius von Helden: Jener war zum 60. Mal als Fußpilger dabei. Dafür bekam er auch in Telgte bei der Pilgermesse nicht nur besondere Erwähnung, sondern großen Beifall in der Kirche.

Längst ist es für viele Wallfahrtsteilnehmer guter Pilgerbrauch, sich für ein Teilstück dem Pilgerzug anzuschließen. So stiegen die Teilnehmerzahlen auch diesmal unterwegs sichtbar an: In Elte waren es 118, in Saerbeck 175, in Landskrone 217 und beim Einmarsch gegen 15 Uhr in Telgte 260, die von Probst Michael Langenfeld mit einer festlichen Vesper empfangen wurden. Darunter waren auch die 110 Buswallfahrer. Wie immer waren zudem viele mit dem Auto angereist und füllten das Gotteshaus bei der Pilgermesse um 17 Uhr, die von Dechant Winzeler, Pfarrer Prince aus Mesum, Diakon Seidensticker und den Patres Antony und Jobit aus Neuenkirchen in Konzelebration gefeiert wurde. In seiner festlichen Predigt stellte Dechant Winzeler das Wallfahrtsmotto „Gottes Wort leben“ in den Mittelpunkt. Dieses gelte nicht nur auf der Pilgereise, sondern ebenso in Familie und Alltag, wie er an Beispielen aufzeigte.

Der erste Pilgertag schloss um 18 Uhr mit der Kreuzwegmeditation, an der trotz des regnerischen Wetters noch 66 Pilger teilnahmen. Mit 42 von ihnen begann am Sonntagmorgen nach dem gemeinsamen Morgengebet der Rückweg. Auch diesmal vergrößerte sich der Pilgerzug etappenweise in Landskrone auf 49 und in Saerbeck auf 67 bis Elte. Hier erwartete sie Pfarrer Hüwe zur Schlussandacht in der Kirche. Nach einer kurzen Pause teilte sich von hier die Wallfahrt: Die Altenrheiner wurden in Eschendorf von der Altenrheiner Blasmusik abgeholt und zur Kluse geführt, auf die Hauenhorster wartete an der Bahnschranke bei Deupmann die Hauenhorster Blaskapelle und die Mesumer versammelten sich zu einem kurzen Gebet in der alten Kirche. Bericht und Bilder: Franz Greiwe

Einzug und Geleit der Fußwallfahrer am späten Sonntagnachmittag in Elte
Einzug und Geleit der Fußwallfahrer am späten Sonntagnachmittag in Elte
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