Weihnachtshütten im März: Wer hat hier an der Uhr gedreht?

Mesum Manch aufmerksamer Passant mag beim Vorübergehen am inzwischen leerstehenden Pfarrhaus sich verwundert die Augen gerieben haben: Statt wie erwartet die ersten Maschinen und Arbeiter beim Um- und Erweiterungsbau anzutreffen, stehen im Garten vier Hütten aufgebaut, die eigentlich nur auf dem Mesumer Weihnachtsmarkt zu sehen sind. Da mag man sich unwillkürlich fragen: „Weihnachtshütten im März: Wer hat hier an der Uhr gedreht? Oder soll hier vielleicht zu Ostern der zweimal ausgefallene Weihnachtsmarkt nachgeholt werden?“

Keines von beiden, klärt sich schnell im Gespräch mit Kirchenmusikerin Susann Kampling auf. Hier hat niemand im Kalender einige Blätter vertauscht. Aber es hat ganz viel mit der Fasten- und Osterzeit zu tun, denn es geht um besondere Gestaltungsideen im Rahmen der diesjährigen Motto-Reihe und Aktionen in der Fastenzeit. Denn hierzu wird an den fünf Sonntagen die gesamte Gemeinde eingeladen zum „Innehalten“. Dabei wurde und wird jedes Mal um 17 Uhr ein leicht abgewandeltes Thema „Es werde …“ in den Blick gerückt. Beim Auftakt hieß es „Es werde … das Leben zu lieben“, wobei der Friede im Mittelpunkt der Gebete stand. Dann folgten am zweiten Sonntag mit dem Maxi-Chor das Thema „Es werde … im Blick auf den Nächsten“ und einen Sonntag später das Team der Bücherei mit einem Poetry-Slam. Den Abschluss der Reihe macht am 5. Fastensonntag, 3. April, der Jugendchor mit einer Pantomime zu „Es werde… Visionen einer neuen Welt!“.

Zum vierten Fastensonntag am 27. März hat sich eine kleine Vorbereitungsgruppe um Ruth Thiede, Irene Kaiser und Susann Kampling Besonderes für die kurze geistliche Begegnung und Andacht einmal andere Formen einfallen lassen. Verschiedenartige Inhalte und ungewöhnliche Elemente wie eine Standortveränderung sollen dazu anregen, einen deutlichen Perspektivwechsel in der Betrachtung und neue Blickwinkel auf das Thema  zu gewinnen. Denn diesmal ist das Thema „Es werde … der Mensch“, fokussiert auf die Leidensgeschichte Jesu, wozu es in der Bibel von Pilatus heißt „Seht! Da ist der Mensch.“ In den einzelnen Hütten sind Stationen dargestellt, die in eindrucksvollen und ungewohnten Bildern die Inhalte auf das Wesentliche verdichten: Leidensweg, Stunde der Entscheidung am Ölberg, Schmerz am Karfreitag, Grabesruhe mit der Ahnung der Auferstehung.

Die meditativ ungewöhnlich konzipierte Andacht beginnt am Sonntag, 27. März, um 17 Uhr in der Pfarrkirche, von wo es im gemeinsamen Gebetsgang zu Pastors Garten hinter der Kirche geht. Dort hat ein Helferteam mit Hubert Plenter, Herbert Löchte, Bernd Stienemann und Peter Grüssing die vier Hütten aufgebaut., die vom Vorbereitungsteam gestaltet wurden und in den Ablauf betrachtend einbezogen werden. Bericht: Franz Greiwe; Bilder: Privatfoto; Siehe auch mv-online.de

Ein ungewöhnlicher Anblick: Weihnachtsmarkthütten im Pfarrhausgarten, hier aber aufgestellt im Rahmen einer Aktion zur Fastenzeit
Ein ungewöhnlicher Anblick: Weihnachtsmarkthütten im Pfarrhausgarten, hier aber aufgestellt im Rahmen einer Aktion zur Fastenzeit.
Das Helferteam nach gelungener Hüttenarbeit v.l. Bernd Stienemann, Herbert Löchte, Peter Grüssing und Hubert Plenter
Das Helferteam nach gelungener Hüttenarbeit v.l. Bernd Stienemann, Herbert Löchte, Peter Grüssing und Hubert Plenter
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