Neuer Treppenaufgang am alten Pastorat

Mesum Sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis nahmen am Dienstagmorgen vor dem alten Pastorat Pfarrer und Dechant Thomas Hüwe, Matthias Höfker als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes von St. Johannes der Täufer und Pfarrer em. Felix Schnetgöke, der im Obergeschoss wohnt, den neuen Treppenaufgang vor dem Hauptportal ab. Die neu angelegte Anlage sei denkmalgerecht und optisch gut gelungen und füge sich harmonisch in das Gesamtbild des altehrwürdigen Bauwerkes ein, war das einhellige Urteil. Sie passe sich in Form- und Materialwahl optimal an.

Wenn nun am Wochenende nach Fronleichnam die Katholische Bücherei Mesum (KÖB) wieder öffnet und das Publikum zum Ausleihbetrieb wieder unter Beachtung aller Auflagen und Schutzvorschriften deren Räume betreten kann, dann lade der ansprechend gestaltete Treppenaufgang als direkter Zugang zur KÖB zusätzlich noch zu einem Besuch ein, erhoffte sich Pfarrer Hüwe noch einen besonderen Aufschwung. Die lange Wartezeit auf den Neubau habe zwar mitunter zu Ungeduld geführt, sich aber letztendlich gelohnt.

Das alte Pastorat steht zwar ein wenig abseits und versteckt unter hohen Bäumen im Pfarrpark, gehört aber nach wie vor zu jenen Gebäuden in Mesum, die das seltene Prädikat „Besonders sehenswert“ verdienen. Denn das inzwischen 115 Jahre alte Haus ist ein denkmalgeschützter, zweigeschossiger Ziegelbau in zurückhaltender Neo-Spätgotik und ein imposantes Solitärgebäude mit stattlichen Ausmaßen und einer bemerkenswerten Ausformung. Vor allem die vom Architekten Franz Anton Nordhoff entworfene Fassade, zugleich Front- und Schauseite, verdient trotz einiger optischer Eingriffe durch Veränderungen und Rückbauten wegen ihrer immer noch harmonischen Gesamterscheinung und reichen Formensprache mit Seitenrisaliten, hohem Sockelmauerwerk und vielgestaltiger Fensterung heute noch Bewunderung.

Auffallend ist darin die hoch und schlank ausgeführte Haupteingangstür im mittleren Fassadenteil, deutlich aus der Mitte versetzt. Darauf zu führt eine hohe Treppe mit breiten Stufen. Gerade dieser Portalaufgang bereitete in letzter Zeit erhebliche Sorge, wie Matthias Höfker vom Kirchenvorstand beschrieb: „Die alte Treppenanlage aus Stahlbetonblockstufen hat in den letzten Jahren zunehmend Risse und Steinabplatzungen bekommen, die zu einer Gefährdung für die Besucher der Bücherei führten. Daher entschied sich der Kirchenvorstand aus Sicherheitsgründen für eine vorübergehende Sperrung dieses Treppenaufganges und eine Neuplanung.“

Wegen des Denkmalschutzes habe man Auflagen der unteren Denkmalbehörde berücksichtigen müssen. Darum seien im Vorfeld, so Höfker, intensive Gespräche mit dem Bistum Münster und staatlichen Stellen für eine finanzielle Förderung geführt worden, was sich deutlich im zeitlichen Rahmen bemerkbar gemacht habe. Nach langwierigen Verhandlungen sei dann festgelegt worden, dass eine neue Treppe sich dem Stil des historischen Hauses in Form und Materialauswahl anpassen sollte. Mit der Planung wurde danach das Ingenieurbüro „Bauwerk“ aus Wettringen beauftragt, welches die Ausführung in Blockstufen aus Sandstein mit Schattenfuge und einem seitlichen Stahlgeländer aus pulverbeschichtetem, verzinktem Stahlrohrgeländer vorschlug, gefertigt von der Firma Behne aus Rheine. Fachunternehmen Häder aus Greven erstellte das Treppenauflager als Bruchsteinmauerwerk aus Sandstein, an dem das Geländer beidseitig befestigt werden konnte. Insgesamt wurden dabei acht Blockstufen und damit eine mehr als früher eingebaut. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Top