Klimamonitoring und Energiesparkonzept in St. Johannes der Täufer, Rheine

Mesum/Elte/Hauenhorst Wie in allen Pfarrgemeinden des Dekanates, z.B. in Rheine und Neuenkirchen (MV berichtete), befassten sich auch die Gremien in der Gemeinde St. Johannes der Täufer mit Fragen, Problemen und Lösungen zum verantwortungsbewussten Temperieren in ihren Kirchengebäuden im Winter 2022/23. Dabei ging es nicht allein um die vier Gotteshäuser, sondern auch um die Pfarrheime und Kindergärten. Wobei letztere mit ihrer besonderen Situation eigens berücksichtigt wurden. Die Antwort sieht man in zweierlei Ansätzen: Klimamonitoring und Energiesparkonzept.

Am Klimamonitoring und dessen Vorarbeiten arbeite man bereits seit einem Jahr und damit schon vor der Energiekrise, informierten in einem Gespräch Pfarrer und Dechant Thomas Hüwe, Sakristan Udo Mogdans und Matthias Höfker als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses (VA), Dabei gehe es darum, vereinfacht zusammengefasst, ein Jahr lang alle Daten zu und in einem Kirchengebäude zu erfassen und aufzuzeichnen, die das Raumklima beeinflussen. Dazu wurden vier Messsensoren angebracht, die rund um die Uhr exakte Daten über Temperaturen und Luftfeuchtigkeit liefern: Einer befindet sich außen am Gebäude, einer nahe der Orgel, einer im Innenraum und einer im Heizkeller.

Dafür habe man bereits „einiges an Geld in die Hand genommen“, um für die Zukunft verlässliche Werte zu gewinnen für eine Optimierung der klimatischen Verhältnisse in der Kirche  und zur Heizungseinstellung und zum wünschenswertem Einsparen von Energie. Dabei habe man vor allem die Orgel und die Kunstwerke im Innern im Blick, um sie optimal und langfristig vor gefährlichen Klimaschwankungen im Bereich von Wärme, Kälte und Luftfeuchtigkeit zu schützen. Dass man dabei langfristig auch Kosten sparen wolle, sei ein wichtiger Nebeneffekt. Das Monitoring ist bereits seit Wochen in Betrieb.

Dabei wird bereits die gegenwärtige besondere Situation erfasst und eingerechnet, die das neue Energiesparkonzept bringt. Kernpunkte sind darin, so Pfarrer Hüwe: „Generell werden die Temperaturen in allen Kirchen auf eine niedrige zweistellige Gradzahl reduziert. Die Seiteneingänge werden teilweise geschlossen und Gottesdienste an den Werktagen verlegt. Diese werden in Mesum im Pfarrheim stattfinden. Auch in Hauenhorst ist dies angedacht und wird zeitnah umgesetzt Auferstehungsämter sind in Mesum ab sofort auch in der Kapelle auf dem Waldfriedhof möglich.“ Eine genaue Gradzahl nannte der Pfarrer nicht. Er dachte dabei an die Handlungsempfehlungen der deutschen Bistümer, die davon ausgeht, dass auf ein gut kontrolliertes Temperaturniveau der jeweiligen Kirche zunächst abgesenkt werden kann, ohne den Bestand von Orgel und Kunstgegenständen zu gefährden.

Hinzu kommen alltägliche Maßnahmen, die verstärkt beachtet werden sollen wie  Stoßlüften bei Veranstaltungen im Pfarrheim und Schließen der Eingangstüren, die nicht offenstehen bleiben sollen. Große Fensterfronten sollen durch vorhandene Gardinen in ungenutzten Zeiten als Schutz vor Kälte von draußen verdunkelt werden. Thermostate werden mit einer maximalen Temperatur ausgestattet, die die Heizung drosseln. Die Beleuchtung wird überprüft und notfalls anders eingestellt. Elektrische Geräte müssen, wenn möglich, vom Netz genommen werden, um Stand-by-Funktionen zu vermeiden. Dazu sollen elektrische Geräte auf ihre Energieeffizienz überprüft werden.

Einstellen sollten sich die Besucher und Besucherinnen in den kirchlichen Gebäuden und Räumen auf kältere Temperaturen. Der VA empfiehlt daher, sich entsprechend wärmer zu kleiden oder eine Decke mitzubringen: „Wir werden allerdings auch hinten in den Kirchen einige Decken zur Verfügung stellen.“ Bericht und Bilder: Franz Greiwe, siehe auch mv-online.de

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