Im Blickpunkt der Kfd Mesum für 2020: 125-Jahr-Feier

Mesum „Viele Tage im Leben und viel Leben in den Tagen für 2020“ wünschten mit einem leicht abgewandelten Zitat von Wilhelm Busch die beiden Kfd-Sprecherinnen Ute Storm und Beate Kamp den Mitgliedern, als die die Mitgliederversammlung im vollbesetzten Saal des Pfarrheimes eröffneten. Dass es in den kommenden Tagen des Jahres sehr viel Leben, Veranstaltungen und Termine für die Mitglieder geben wird, daran ließ das Versammlungsprogramm dann keinerlei Zweifel aufkommen.

Es begann nach einem gemütlichen Kaffeetrinken zunächst mit einem Jahresrückblick von Beate Kamp, die an viele Aktionen wie Wanderungen, Gemeinschaftsmessen, Frühstücksgespräche, Einkehrtag und Missionsbasar erinnerte. Besonders lobte sie zwei gelungene Veranstaltungen: das große Frauenkulturfrühstück und die dreitägige Gemeinschaftsfahrt nach Essen.

Dann blickte Ute Storm auf das gut gefüllte neue Jahr: Vortrag über Apitherapie am 4. Februar, Aschermittwoch der Frauen am 26. Februar, Weltgebetstag am 6. März, Einkehrtag am 20. März in Bentlage, Radsternfahrt am 25. März nach Rheine, Maiandacht mit Fahrradtour am 13. Mai, Gemeinschaftsfahrt mit Kfd Hauenhorst und Elte nach Münster am 16. Juni, Besuch der Passion in Ahmsen am 26. Juli, Altersehrentag am 1. September, Erntedankfest am 14. Oktober, Missionsbasar am 28./29. November und Fahrt zum Weihnachtsmarkt am 10. Dezember.

Einen Termin rückte sie dabei in den Mittelpunkt, „ohne jedoch dazu im Vorfeld zu viel zu verraten“: Zum 23. August feiert die Kfd Mesum ihr 125jähriges Bestehen. Dazu könnten sich die Mitglieder „auf etwas ganz Neues im Programm freuen“ versprach sie, aber nannte dazu nur wenige Stichworte: Festwoche mit Festgottesdienst, offener Nachmittag, Singeabend. Der Vorstand stecke „mitten in der Vorbereitung“. Finanziell sei man dafür gerüstet, informierte in ihrem Kassenbericht Mechthild Heeke mit einem kleinen Jahresüberschuss, deren Arbeit von den Kassenprüferinnen Hildegard Veltmann und Ingeborg Deitmar gelobt wurde. Da keine Vorstandswahlen anstanden, wurde nur Maria Sievers als neue Kassenprüferin gewählt.

Mechthild Heeke informierte ferner darüber, dass vom Erlös des Missionsbasar bereits 9250 Euro an Kremerhaus, ökumenisches Hospiz, Frauenhaus und Kinderschutzbund in Rheine, an Bunter Kreis Münsterland, Schwester Hannelore mit dem „Tauwerk“ in Berlin, eine Poliklinik in Kroatien, ein Projekt in Ntomo in Afrika, für die Rumänienhilfe, an Haus Hannah in Emsdetten, das Leprahilfswerk, die Caritas in Bethlehem und die IG Menschen mit Behinderung in Mesum gespendet werden konnten.

Zum Thema „Maria 2.0“ will die Kfd Mesum einen besonderen Arbeitsschwerpunkt setzen. Dazu referierte ausführlich Annegret Kloth als Sprecherin der Frauengemeinschaft der Region Rheine. Sie stellte die Initiative als einen Gegenentwurf „zum Idealbild der schweigenden und dienenden Frau“ vor: „2.0 heißt Neuanfang. Wir sind nicht mehr so.“ Dazu wählte sie klare Worte: „Wir Frauen verlieren mit der Kirche langsam die Geduld. Bereits seit 1999 hat die Delegiertenversammlung der Kfd ihre Forderung nach Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Diensten und Ämtern auf Druck der deutschen Bischofskonferenz aus ihren Leitlinien herausnehmen müssen.“

Der Missbrauchsskandal habe „das Fass zum Überlaufen gebracht: Jetzt reicht’s!“ Unmissverständlich sei daraus die Forderung: „Kein Amt mehr für diejenigen, die andere geschändet haben an Leib und Seele oder die diese Taten geduldet oder vertuscht haben.“ Es gehe um die Glaubwürdigkeit der ganzen Kirche, um deren Zukunft und nicht um Spaltung. Eindeutig waren ihre weiteren Forderungen: Keine Entschädigungszahlungen aus Kirchensteuermitteln („Dann zahlen ja die Opfer ihre Entschädigung selbst!“), sondern von den Tätern und verantwortlichen Dienstherren, Aufhebung des Pflichtzölibats und Gleichberechtigung sowie Zugang zu allen Ämtern für Frauen in der Kirche. Dafür werde sich die Kfd „mit großer Hoffnung beim kommenden Synodalen Weg einsetzen. Hierzu werde auch Unterstützung aus Mesum kommen, versprach Ute Storm: „Wir werden bei den Demonstrationen am ersten Samstag im Monat in Rheine und zwar erstmals am 1. Februar dabei sein.“

Einen breiten Raum in der Versammlung nahmen die Ehrungen ein. Dabei gab es für 50jährige Mitgliedschaften Urkunde und Rose für Anni Beckmann, Christel Brackmann, Agnes und Marga Kleier, Elsbeth Kleinberns, Brigitte Lüttmann, Leni Plock, Gerda Rauß, Thea Schulte, Mechthild Schulte-Austum, Margret Schüring und Monika Sterthaus. Eine besondere, „ganz seltene Ehrung, so lobte Ute Storm, erfuhr Marianne Averbeck: Sie übt seit 50 Jahren das Amt einer Mitarbeiterin aus. Seit 20 Jahren gibt es die Gruppen „Sonnenblume“ und „Grüne Gruppe“.

Im letzten Jahr verstarben 20 Mitglieder und sieben kamen neu hinzu, die mit einer Rose begrüßt und gern aufgenommen wurden: Marlen Achterkamp, Elisabeth Herrmann, Marlis Muskatewitz, Waltraud Neumann, Waltraud Sandmann, Madeleine Stall und Helene Winnemöller. Damit zählt die Kfd Mesum nunmehr 517 Mitglieder. Blumen als Zeichen des Dankes gab es abschließend auch für den „vereinseigenen Gitarrenkreis“, der wie immer mit wunderbar stimmigen Liedern für den passenden musikalischen Rahmen und für feine Unterhaltung sorgte. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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