Dringend Käufer gesucht für das Pfarrhaus in Hauenhorst

Hauenhorst, Die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer sucht dringend einen Käufer für das Pfarrhaus in Rheine-Hauenhorst. Ein halbes Dutzend Interessenten habe es bereits gegeben. „Aber immer, wenn es zum Vertragsschluss kommen sollte, haben sie sich zurückgezogen“, berichten Pfarrer Thomas Hüwe sowie Matthias Höfker und Markus Weber vom Bauausschuss des Kirchenvorstands am Mittwochmorgen beim Ortstermin. Die meisten scheuten wohl die Sanierungskosten, denn das Gebäude muss renoviert werden, auch wenn die Bausubstanz gut sei.

Und wenn sich kein Käufer findet? „Dann wird das Pfarrhaus wohl abgerissen“, sagt Markus Weber.

Das zweigeschossige Pfarrhaus wurde 1915 erbaut, der Anbau stammt aus dem Jahr 1955. Pro Geschoss umfasst es 155 Quadratmeter Nutzfläche, insgesamt sind es circa 324 Quadratmeter.

Das Pastorat soll „einen niedrigen sechsstelligen Betrag kosten“ und das circa 800 Quadratmeter Grundstück, das noch zu parzellieren ist, wird in Erbpacht/Erbbaurecht vergeben. Das Haus eigne sich für eine Nutzung als Mehrfamilienhaus, für Praxis- oder Büroflächen.

Hintergrund für den Verkauf ist das Immobilienkonzept des Bistums Münster mit der Vorgabe, Gebäudeflächen abzubauen. Die Zahl richtet sich nach der Anzahl der Gemeindemitglieder. „Für unsere Gemeinde bedeutet das einen Abbau von 600 Quadratmetern“, erläutert Pfarrer Hüwe. Mit dem Verkauf des Pfarrhauses hätte man schon mal 240 Quadratmeter, die sich anrechnen ließen.

„Die Entscheidung, das Pfarrhaus zu verkaufen, ist uns nicht leichtgefallen“, sagt Hüwe. „Denn ich weiß, dass die Leute an dem Pfarrhaus hängen.“ Eine andere Lösung sah der Kirchenvorstand indes nicht. Er beschloss den Verkauf mehrheitlich, nachdem er auch Alternativen geprüft hatte. Selbst zu investieren, sei nie eine gewesen: „Das können wir als Gemeinde gar nicht leisten.“

Zurzeit betrage das Defizit durch das Pfarrhaus rund 36000 Euro im Jahr“, veranschaulicht Hüwe.

Das Pfarrhaus mit Grundstück ist Teil eines größeren Flurstücks, das zusätzlich die Fläche „Auf der Hüchte“ mit acht bis neun circa 500 bis 600 Quadratmeter großen Erbpacht-Baugrundstücken für Einfamilienhäuser sowie das circa 2100 Quadratmeter Erbpacht-Grundstück an der Hauptstraße gegenüber dem „Wohnpark Lindenhof“ umfasst. Letzteres eigne sich für eine Bebauung mit zwei Mehrfamilienhäusern.

Die Vermarktung dieser Grundstücke – vor allem für die Grundstücke „Auf der Hüchte“ gibt es zahlreiche Bewerber –  verzögert sich,  weil hier ein Abwasserkonzept gefordert werde, „das nicht umsetzbar bzw. unwirtschaftlich“ sei. Erst wenn es ein wasserwirtschaftliches Konzept gibt, wird der Bebauungsplan geändert. „Uns werden immer wieder Steine in den Weg gelegt“, schildert Hüwe seinen Eindruck. Dabei habe die Gemeinde wie empfohlen selbst ein Planungsbüro beauftragt, „weil es dann schneller gehen sollte“. Bereits im Weihnachtspfarrbrief 2017 war die Vergabe der Grundstücke angekündigt worden.

Nun habe die Stadt Rheine eine Alternativlösung eröffnet, berichtet Weber. Ab November stehe die Fläche voraussichtlich wieder auf der Tagesordnung in den entsprechenden Gremien. Sollten dann entsprechendeBeschlüsse gefasst werden, könnten die Grundstücke vergeben und ab Mitte nächsten Jahres bebaut werden. Bericht und Bild: Eva Boolke; siehe auch mv-online.de

Das alte Pfarrhaus in Rheine-Hauenhorst sucht dringend einen Käufer.
Das alte Pfarrhaus in Rheine-Hauenhorst sucht dringend einen Käufer.
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