Die Blühwiesen-Aktion ‚Laudato si‘ zieht immer weitere Kreise!

Mesum/Elte/Hauenhorst Da waren sich Pfarrer Thomas Hüwe, Susann Kampling, Heiner Zimmermann und Josef Strohbücker-Jochmaring vom Pfarreirat der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer am Dienstag ebenso schnell einig wie sie allen Grund zur Freude hatten: „Unsere Blühwiesen-Aktion ‚Laudato si‘ zieht immer weitere Kreise und findet neue Nachahmer.“ Denn jetzt folgte ein größer angelegtes Baumprojekt an der Wörstraße, wobei bienenfreundliche Gehölze angepflanzt und vielversprechende Ideen für die allernächste Zeit bei weitere ähnlichen Maßnahmen entwickelt wurden.

Gestartet war die Blühwiesen-Aktion auf Initiative des Rates bereits im Mai mit dem Anlegen zweier großer Blumenbeete in den weiten Rasenflächen im Umfeld der Mesumer und Hauenhorster Kirche. Das Ziel: Blühwiesen anlegen, um vielen Insekten, vor allem Bienen und Hummeln, notwendigen Lebensraum zu bieten. Denn ohne sie gibt es für uns Menschen kein Überleben. Als erste Fortsetzung fand dann in Elte die Aktion „Nistkästen und Insekten-Hotels“ statt. Hier ging es darum zu zeigen, wie mit einfachen Mitteln in Eigenarbeit Überlebenshilfe für Vögel und Insekten gebastelt und aufgehängt werden können.

Ebenso spektakulär war jetzt die neueste Maßnahme. Hof- und Waldbesitzer Markus Wörmann, der zuvor eine etwa einen Morgen große, aufgegebene Wiesenparzelle mit Buchen aufforstete, stellte dort die schmale Saumzone entlang der Wörstraße für weitere Bäume und Sträucher zur Verfügung. Angeregt durch die Blühwiesen-Aktion war für ihn war klar, „dass jeder heute seinen Beitrag leisten muss und kann, um nachhaltig für eine bessere Umwelt zu sorgen: Hier kann ein guter Standort für insektenfreundliche Bäume und Sträucher geschaffen werden“.

Schnell war für ihn die Verbindung zum Pfarreirat hergestellt. Dort ist Thorsten Karla nicht nur Mitglied, sondern zugleich Oberstudienrat an den Technischen Schulen des Kreises Steinfurt. Hier unterrichtet er in der Mittel- und Oberstufe das Fach „Produktionsgartenbau“ für angehende Junggärtnerinnen und Gärtner. Mit einer anderen Klasse zog er bereits früher aus Samen kleine Setzlinge wie Bienenbaum und Kornelkirsche für umweltfreundliche Insektenweiden. 30 der nunmehr dreijährigen Pflanzen brachten die jungen Auszubildenden mit nach Mesum und pflanzten sie fachgerecht gleich ein. In nächster Zeit werden sie beobachten, wie sich die jungen Bäume entwickeln und ob nachgepflanzt werden muss. Praxisnah und handlungsorientiert lernen sie, so Thorsten Karla, dass der Aspekt der Ökologie ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung ist.

Was sie dort einsetzten, erklärten sie gern aus ihrem Unterrichtswissen: „Hauptsächlich Kornelkirsche, aber auch Bienenbäume.“ Erstere wachse zunächst strauchförmig, blühe bereits bienenfreundlich zeitig im Frühjahr und trage bis zum Herbst bunte Beerenfrüchte als Futter für die Vögel. In späteren Jahren entwickle sich daraus ein breiter Baum. Unter zwei sehr unterschiedlichen Namen ist der Bienenbaum landläufig auch bekannt: samthaarige Stinkesche und Wohlduftraute. Wichtige Eigenschaft sei hier vor allem die Blüte für die Insekten.

Im Anschluss an die Pflanzaktion, an der sich der Pfarreirat gern aktiv beteiligte, gab es konkrete Überlegungen für weitere Schritte. „denn die Aktion kann und muss weitergehen“, waren sich alle Beteiligten einig. Ergänzend hängte Heiner Zimmermann gemeinsam mit dem Schüler Felix Karla an einem abgesägten Baumstamm am Rande der Neuanpflanzung ein Insektenhotel auf. Dann zeigte Markus Wörmann weitere Möglichkeiten auf, wie und wo zwei zusätzliche Blühwiesen in seinem Wald angelegt werden können. Einig war er sich mit Heiner Zimmermann, dass dazu rechtzeitig im Frühjahr die Vorarbeiten anlaufen werden. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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