800 Euro-Spende für das „Offene Ohr“ in Mesum

Mesum Von der WWP-Clique muss man nicht gehört haben, wohl aber von ihrem großen Herzen für das „Offene Ohr“: Denn sie erzielte mit ihrem Stand auf dem Weihnachtsmarkt einen Reinerlös von 800 Euro und spendete nun diesen Betrag der Gemeindecaritas. Genauer gesagt für deren Einrichtung „Das offene Ohr“. Gern nahm dafür Pastoralreferentin Irene Kaiser, als Pastoralreferentin die einzige Hauptamtliche im ansonsten ehrenamtlich arbeitenden Team mit zehn weiteren Mitgliedern, im Pfarrheim symbolisch diesen Betrag in Form eines Riesenschecks in Empfang und dankte dafür sehr herzlich.

Die Abkürzung WWP erkläre sich ganz leicht aus „Wohn-Wagen-Party“, erklärte Tim Kösters als Sprecher der kleinen Delegation aus der Clique. Dahinter verberge sich eine fröhliche Truppe von etwa 40 jungen Leuten zwischen 20 und 30 Jahren, die sich größtenteils vor zehn Jahren erstmals zu einer Party in einem Wohnwagen auf dem Hof Rieke traf und sich bis jetzt zu gelegentlichen Feiern wie internes Schützenfest oder Teilnahme am Beachvolleyball-Dorfpokal trifft.

Bereits im Vorjahr sei die Idee für einen ebenso originellen wie attraktiven Stand auf dem Weihnachtsmarkt gekommen: „Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee. Denn wir kreierten dazu nach eigenen Rezepten Schnäpse und Liköre.“ Den Akteuren machte es auf Anhieb viel Spaß, das Angebot kam gut an und damit war eine Wiederholung in diesem Jahr vorprogrammiert, um wiederum kreativ eigene Produkte wie Rotweinlikör oder Kinder-Riegel-Schnaps anzubieten. Die Besucher kamen und probierten sich durch die fantasievollen und leckeren Hochprozentigen, so dass die Kasse klingelte. Nicht für sich, waren sich die jungen Leute sofort einig, „sondern für einen guten Zweck und soziale Anliegen in der Gemeinde“. Diesmal eben für das Beratungs- und Helferteam vom „Offenen Ohr“.

Dort fand die Geldübergabe am Dienstagabend sehr viel Beifall. Die Männer und Frauen des „Offenen Ohr“, so Irene Kaiser, üben in erster Linie „vertraulich, verschwiegen, anonym und kostenfrei für Alle“ eine beratende Tätigkeit, knüpfen Kontakte zu Ämtern, kirchlichen und sozialen Diensten, helfen Ratsuchenden bei Behördengängen und Ausfüllen von Anträgen und in vielerlei Notfällen. Oder hören einfach nur zu. Da „die Armut auch in Mesum groß ist“, freuen sie sich, wenn darüber hinaus mal unbürokratisch und schnell im Einzelfall materiell geholfen werden könne: Etwa durch Zuschüsse bei einer unerwarteten Reparatur der Waschmaschine, für eine Schultüte, beim Kauf eines Bettes oder wichtiger Schulsachen. Oder auch mal für ein Weihnachtspäckchen, denn gerade in dieser Zeit werde Not und Armut besonders deutlich. Dafür kämen solche Spenden zur rechten Zeit.

Die jungen Zuhörer waren sichtlich beeindruckt von dem ihnen wenig bekannten Engagement im „Offenen Ohr“, das Hilfesuchende immer dienstags von 10 bis 12 Uhr im Büro an der Alten Bahnhofstraße 17b geöffnet finden. Dann sind immer zwei Personen für Beratung und Hilfe anwesend. Mitunter kämen die Ratsuchenden auch aus den Nachbarorten. Finanzielle Zuwendungen gebe es allerdings nur für Menschen, die in Mesum wohnen, erklärte Irene Kaiser. Nur so könne man Missbrauch vermeiden: „Hier kennen wir die Verhältnisse persönlich.“ Bericht und Bild: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Tim Kösters (5.v.l.) überreichte den symbolischen Spendenscheck an Irene Kaiser (5.v.r.)
Tim Kösters (5.v.l.) überreichte den symbolischen Spendenscheck an Irene Kaiser (5.v.r.)

 

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