Eine Fülle von vorausschauenden Planungen und Entscheidungen

Mesum/Elte/Hauenhorst Mehrere Stunden lang tagte der Krisenstab der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer unter der Leitung von Pfarrer und Dechant Thomas Hüwe in der Besetzung von Matthias Höfker und Frank Rieke vom Kirchenvorstand, Thorsten Karla und Roland Simon vom Pfarreirat und Christian Evers als Kita-Verbundleiter, um in der Coronavirus-Krise mit den vielen Anordnungen der Behörden und angesichts „einer Fülle von Nachfragen aus der Gemeinde“ über die aktuelle Situation der Kirche in Mesum, Hauenhorst und Elte zu beraten.

Aus Sorge um das geistige und geistliche Leben innerhalb der Gemeinde habe man „eine Fülle vorausschauender Planungen und Entscheidungen getroffen“, sagten Pfarrer Thomas Hüwe und Matthias Höfker anschließend bei der Vorstellung des umfangreichen Maßnahmenkataloges. Man sei sich einig gewesen, dass „es in dieser Zeit schon einer großen Solidarität und einer großen Verbundenheit im Geiste und im Gebet bedarf, um diese Situation zu meistern. Es war uns allen klar, dass einige von diesen Entscheidungen enttäuscht oder schlimmstenfalls sogar verletzt sind. Aber keine davon ist einfach aus dem Bauch heraus gefällt worden. Jeden Punkt haben wir intensiv beratschlagt und diskutiert.“

Um „in dieser schwierigen Situation vor allem das geistliche Leben zu erhalten“, wurden verschiedene Aktionen entwickelt. So gibt es in jeder Kirche einen Ort mit Kreuz und brennender Kerze, der zum persönlichen Gebet einlädt. Dazu wird dort ein abgegrenzter Gebetsbereich geschaffen. In der Mesumer Pfarrkirche ist diese kleine Gebetsstätte besonders gestaltet und von außen einsehbar. Es werde versucht, die drei Kirchen dazu so lange wie eben möglich offen zu halten.

Alle öffentlichen Gottesdienste entfallen bis zum 19. April. Daher wird es ab Samstag, 21. März, eine Möglichkeit zur täglichen Teilnahme an einem Gottesdienst geben, der auf der Homepage www.johannes-der-taeufer-rheine.de zur Verfügung gestellt wird. Vom gleichen Tag an ist eine gemeinsame Gebetszeit vereinbart, an der sich alle zu Hause beteiligen können. Um 17 Uhr wird sie an den drei Kirchorten durch kurzes Geläut eröffnet und um 17.15 Uhr ebenso beendet. „Auch wenn wir uns nicht sehen, so sind wir doch im Geiste miteinander verbunden“, sagte Pfarrer Hüwe. Daher könnte eine brennende Kerze im Fenster ein sichtbares Zeichen dafür sein. Das gelte auch für die Gottesdienste der Kar- und Ostertage, die ohne öffentliche Beteiligung stattfinden müssen, aber in der Homepage zu sehen sein werden. An diesem Ort finde man auch eine Rubrik, zu dem das Seelsorgeteam täglich unter dem Stichwort „Ein gutes Wort für den Tag“ einen geistlichen Impuls vermittelt und wo Gebete und Gebetsvorlagen für Hausgottesdienste zu finden sind.

Konkrete Verbote und Absagen treffen das gesamte Gemeindeleben: Alle zur Gemeinde gehörenden Gebäude und Räumlichkeiten sind für die Arbeit der Gruppen und Verbände, gleich ob kirchlicher oder nichtkirchlicher Art, gesperrt. Das gilt auch für Gruppenstunden der Messdiener. Bei Nichtbeachtung droht ein Hausverbot. Bis Ende Mai sind außerdem alle Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde abgesagt. Die Pfarrbüros in Hauenhorst und Elte sind zunächst bis zum 19. April geschlossen. Das zentrale Pfarrbüro in Mesum bleibt für Publikum zu, nimmt jedoch alle Anfragen bis dahin telefonisch, postalisch oder per Mail entgegen. Für Notfälle ständig erreichbar bleibt die Gemeindecaritas unter der Rufnummer 0 59 75 /91 75 96 4.

In den Kitas erfolgt nach Zuteilung der Stadt und Vorgaben des Landes und der Kommune eine Notbetreuung, die durch die Mitarbeiterteams und Verbundleiter Christian Evers sichergestellt ist. Bis Pfingsten, 31. Mai, wird es keine kirchlichen Taufen, Trauungen und Ehejubiläen geben. Nottaufen und Nottrauungen sind nur mit einer medizinischen Begründung im allerkleinsten Rahmen möglich. Kleinste Beteiligungsgruppen bis max. 20 Personen gelten auch für Beerdigungen, die nur mit einem Wortgottesdienst stattfinden.

Abgesagt und auf einen späteren Termin verschoben, der bis zum Osterfest den Eltern schriftlich mitgeteilt wird, sind alle Erstkommunionfeiern. Dabei werde versucht, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu Anzahl und Ort der Feiern zu finden, erklärte Pfarrer Hüwe ausdrücklich. Bis zum 15. Mai entfallen alle regelmäßigen Krankenkommunionfeiern in den Familien. In Notfällen können Einzelfallentscheidungen getroffen werden. Bis Mitte Mai erfolgen auch keine Hausbesuche mehr, ausgenommen sind dabei seelsorgliche Notlagen. Über die Durchführung von Sommerferienzeiten wird unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung noch entschieden: „Allerdings bis spätestens zum Ende der Osterferien.“ Bericht und Bild: Franz Greiwe, siehe auch mv-online.de

Dechant Thomas Hüwe (l.) und Matthias Höfker vor dem neu eingerichteten Gebetsort in der Mesumer Pfarrkirche
Dechant Thomas Hüwe (l.) und Matthias Höfker vor dem neu eingerichteten Gebetsort in der Mesumer Pfarrkirche.
Top