Zum Abschied gab es Geschenke und eine positive Bilanz

Mesum Am Mittwochmorgen in aller Frühe endete der Besuch der Delegation aus der Partnergemeinde „Our Lady of Lourdes“ aus Yendi. Um genau 4 Uhr hieß es: Abfahrt zum Flughafen nach Greven. Damit gingen ereignisreiche 18 Tage mit vielen bunten Veranstaltungen, fröhlichen Begegnungen, kleinen Feiern und lebendigen Gesprächen zu Ende. „Es waren schöne Tage voller Harmonie“, hob Thorsten Karla als Sprecher des Partnerschaftskomitees in einer ersten Bewertung hervor, als sich Gäste und Gastgeber abschließend zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag im Pfarrheim zum Abschied trafen. Ihn freute, „wie sehr auch die ganze Gemeinde den Besuch wohlwollend wahrgenommen und die Gäste herzlich aufgenommen hat.“

Das sah Peter Atia als sein Pendent aus Yendi bei seinem kleinen Reisefazit genau so positiv, als er mit bewegten Abschiedsworten sich für die „vielen Momente der Freude und Gastfreundschaft in Mesum“ bedankte. Gefreut habe ihn vor allem, dass er und seine beiden Mitreisenden Father Jonas Kuubeta und Maria Aychuru immer das Gefühl gehabt hätten, als ebenbürtige Partner und stets auf Augenhöhe angenommen worden zu sein: „Hier gab es zu keiner Zeit wahrnehmbare Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Europäern und Afrikanern.“ Sein herzlicher Dank galt den Organisatoren des Programmes ebenso wie den Gastgeberfamilien, in denen man freundschaftlich und mit viel Aufmerksamkeit aufgenommen worden sei. Spontan versprach er: „Wenn in zwei Jahren wiederum Mesumer zu Gast in Yendi sind, werden wir sie ebenfalls in Familien unterbringen.“ Denn der unmittelbare Kontakt der Menschen sei wichtig für die Vertiefung der Freundschaft und weiteren Partnerarbeit.

Wie gut die Partnerschaft bereits läuft und in der Gemeinde verankert ist, spürte man beim Abschiedstreffen. Es herrschte ein wie selbstverständliches Miteinander und es wurde viel miteinander gelacht, wenn auch der eine oder andere wehmütige und bewegende Moment zu spüren war: Hier gingen gute Freunde auseinander. Das wurde deutlich, als sich alle in einem Singkreis die Hände reichten und sie gemeinsam in Deutsch und Englisch das Lied „Nehmt Abschied, Brüder“ sangen.

Thorsten Karla nutzte das Treffen, um für den AK Yendi und die Gemeinde einige Präsente zu überreichen. Zunächst bekamen die drei Gäste einen Rosenkranz „als Erinnerung an den Besuch des Katholikentages und an die Verbundenheit der Partner im Gebet“ und symbolisch je eine Solarlampe, denn „50 weitere Lampen sind bereits auf dem Weg nach Yendi und werden dort Ende Mai eintreffen.“ Ferner hatte Karla einen Scheck über 1000 Euro für die Gemeindecaritas dabei, „womit wir ganz besonders bei familiären Notfällen helfen können.“

Die Geschenke an die Gastgeber hatte die kleine Delegation zuvor schon im Pfingstgottesdienst verteilt. Darunter waren zwei Messgewänder mit Stolen, die leicht einem der Beschenkten zuzuordnen waren. Über Weitergabe und Verteilung der weiteren Präsente, Armbänder und Zutat aus Nussöl für Kosmetik, alles gedacht für Frauen, werde man noch intensiv nachdenken, schmunzelte Thorsten Karla. Spontan dachte er daran, demnächst dazu einen besonderen Kosmetikkurs zu organisieren.

Anschließend fasste Karla die Bilanz der Tage und Begegnungen zusammen. Man habe die Zeit für einen intensiven Gedankenaustausch genutzt und in verschiedenen Gesprächen über weitere Hilfsprojekte, Wünsche und Vorschläge aus Yendi diskutiert und erste Gespräche mit Fachleuten geführt. Drei Anliegen ständen demnach auf der gemeinsamen Agenda. Priorität habe dabei ein Wasserprojekt. Man denke dabei an einen Brunnen, der den Menschen sauberes Wasser zum Leben spende, darüber hinaus aber auch über eine Abfüllanlage helfe, Wasser zu verkaufen. So generiere die Gemeinde Einkommen zur wirtschaftlichen Absicherung und schaffe Arbeit.

Auf der Wunschliste stehe dann der Bau eines Zentrums in einer Außengemeinde. Hier werde einmal der Gemeindekatechist wohnen, ein Raum zum Treffen der Christen als Anlaufstelle sowie eine Übernachtungsmöglichkeit für Gäste entstehen. Dann denke man an ein Büchereiprojekt mit Unterrichtsmaterialien für arme Schulkinder – „Hier herrscht großer Bedarf!“, so Karla – und wo einmal Bücher zur Weiterbildung entliehen werden können. Es sei in naher Zukunft gemeinsame Aufgabe, für die Projekte die Planungen voran zu bringen, Förderanträge zu stellen und an der Finanzierung zu arbeiten. Bilder und Bericht: Greiwe, siehe auch: mv-online.de

Impressionen vom Abschied mit bewegenden Momenten:

Gruppenbild mit Gästen und Gastgebern am Pfingstsonntag in der Kirche
Maria Aychuru, Father Jonas und Peter Atia überreichten im Pfingstgottesdienst ihre Geschenke an Pfarrer Thomas Hüwe und Thorsten Karla
Hand in Hand beim gemeinsamen Abschiedslied – ein bewegender Moment
Thorsten Karla verteilte beim Abschiedstreffen symbolisch an die Gäste je eine Solarlampe; sehr zur Freude der A-Mitglieder und Gastgeberfamilien
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