Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer vor Veränderungen und Herausforderungen

Neujahrsempfang am Sonntag, 14. Januar 2024 im Pfarrheim in Mesum

Pfarrer Hüwe entzündete ein kleines flammendes 2024 auf ein gutes Neues Jahr

Mesum/Elte/Hauenhorst Als 2012 die drei katholischen Gemeinden im Südraum von Rheine zur neuen Großgemeinde St. Johannes der Täufer fusionierten, waren dort noch knapp 11000 Gemeindemitglieder registriert. Demographischer Wandel und vor allem Kirchenaustritte minderten diese Zahl, wie Pfarrer Thomas Hüwe auf dem Neujahrsempfang mitteilte: „Zurzeit zählt die Gemeinde noch rund 9000 Mitglieder.“ Auf weitere detaillierte Zahlen verzichtete er in seinem Rückblick, weil er „mehr als Daten und Zahlen den Menschen dahinter und das pastorale Anliegen in den Blick“ nehmen wollte.

Das überließ er dann weitgehend dem Pfarreiratsvorsitzenden Jürgen Kösters, der in seinem Jahresrückblick noch einmal alle wichtigen Ereignisse der Gemeindelebens Revue passieren ließ. Dazu reichte im Januar von der Spendung der Firmung über ein Projekt von „Laudato Si zum Handyfasten“ im April und die Mitwirkung am großen Gemeindejubiläum im Juni in Mesum bis zu einem vielfältigen Angebot zur Advents- und Weihnachtszeit einschließlich der Firmfeier, die diesmal in Mesum stattfand. Angesichts der Katastrophen, Krisen und Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten mahnte er: „Wir in St. Johannes können die Weltpolitik nicht ändern. Was wir aber tun können und müssen, ist als Christen und Mitglieder dieser Pfarrei hier vor Ort im Kleinen eine klare Haltung einnehmen. Und da, wo es nötig ist, die Stimme erheben und gegen Diffamierung und Hetze sagen: So nicht!“

Das neue Jahr, so blickte Pfarrer Hüwe voraus, „bringt auch neue Herausforderungen.“ Eine seien „die pastoralen Räume, die mit dem 1. Januar eingerichtet werden. Der Raum für uns reicht von Wettringen bis einschließlich Rheine.“ Bisher seien jedoch nur „die Grenzen feststehende Fakten“, alles Weitere wie Personalzuweisung, Inhalte, Zuständigkeiten und Arbeitsweisen werde von allen Gemeinden und Mitgliedern gemeinsam entwickelt und mit Leben zu erfüllen sein. Vor Ort kündigte er eine personelle Veränderung an, wenn im Herbst Pastoralreferentin Andrea Hotopp die Gemeinde verlässt.

Pfarreiratsvorsitzender Jürgen Kösters
Pfarreiratsvorsitzender Jürgen Kösters

Dann werde sich im September die Gemeinde in das gesamtkirchliche Projekt „Schöpfungzeit“ einbringen. Zudem gebe es Anlass zum Feiern: Im Juni wird die Kita St. Marien Mesum 50 Jahre alt und die Partnerschaft mit der Gemeinde St. Peter an Paul in Tamale (Ghana), begründet in Hauenhorst, besteht dann seit 25 Jahren. Ob eine Delegation dorthin und ebenso aus Mesum nach Yendi zum Gegenbesuch reist, werde noch entschieden. Ein erfreuliches Ergebnis erzielten die Messdienergemeinschaften, die rund 19000 Euro bei ihrer Sternsingeraktion einholten.

Dass es in einer Pfarrgemeinde auch notwendigerweise um Verwaltung und Finanzen geht, darüber berichtete in Wort und Bild Matthias Höfker als Sprecher des Verwaltungsausschusses. Im vergangenen Jahr konnten in Hauenhorst acht Grundstücke in Erbpacht vergeben werden, die allesamt bereits nahezu bebaut seien. Trotz der großen Nachfrage bei jungen Familien nach Bauland hake es immer noch bei der Stadt im Bereich „Fontaneweg“, wo die Kirche seit 2017 wenigsten neun Baugrundstücke anbieten könne. Dagegen seien die Aufgaben neue Orgel in Elte, „Friedhofspättken“ und Um- und Anbau am Pfarrhaus in Mesum gelöst. Ungelöst bleibe noch das Problem „Friedhofskapelle Hauenhorst“: „Da laufen noch die Gutachten, so dass von Abriss über Renovierung bis Neubau alles möglich ist, wobei vor allem die Kostenfrage zu klären ist.“ Das gelte auch für die Neugestaltung auf dem Friedhof an der alten Kirche in Mesum. Für die freien Flächen, etwa am ehemaligen Standort der Leichenhallt, gebe es Pläne, aber aus Kostengründen noch keine Entscheidungen. Das Schlusswort von Höfker klang eher wie ein Seufzer: „Sie sehen, uns geht auch 2024 die Arbeit nicht aus.“

Pfarrerin Britta Meyhoff ließ für die evangelische Gemeinde ein Grußwort ausrichten. Ein solches sprach für den Verband Mesumer Vereine deren Vorsitzender Ludwig Hermeler, der „vor allem für die schöne Zusammenarbeit beim großen Gemeindejubiläum“ dankte. Gern erinnerte er dabei nicht nur an die festlichen Jubiläumstage und Veranstaltungen, sondern auch daran, dass es eigentlich die Pfarrgemeinde St. Johannes war, die vor 650 Jahren gegründet und selbständig wurde. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Matthias Höfker informierte in Wort und Bild
Matthias Höfker informierte in Wort und Bild
Gut besucht war am Sonntag der Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer

 

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