Nicht genügend Kandidaten für Kirchenvorstandswahl!

Mesum/Elte/Hauenhorst Am zweiten November-Wochenende finden im gesamten Bistum Münster die Wahlen für Kirchenvorstand und Pfarreirat statt. Auch in der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer Rheine hätte eine solche Doppelwahl stattfinden sollen. „Hätte“, sagt Pfarrer und Dechant Thomas Hüwe und man merkt seiner Stimme immer noch eine tiefe Betroffenheit beim Weiterreden an: „In unserer Gemeinde wird es diesmal allerdings keinen Wahlgang für den Kirchenvorstand geben können, denn wir fanden für eine Wahl nicht genügend Kandidaten.“

„Immer noch sehr gefrustet“ nennt er dazu die Fakten: Gewählt werden sollte turnus- und satzungemäß die Hälfte des Kirchenvorstandes, der insgesamt zehn Mitglieder umfasst: „Für eine Bestätigungswahl hätten wir mindestens fünf Männer oder Frauen finden müssen, die sich zur Wahl gestellt hätten. Besser wäre gewesen, wenn es wenigstens ein oder zwei mehr gewesen wären.“ Schon im Januar dieses Jahres machte sich eine Findungskommission auf die Suche danach. Aber alle Anfragen, Gespräche und  „alles Klinkenputzen“ war vergeblich: „Es fanden sich nur vier, sonst aber hagelte es Absagen auf Absagen. Jedes Bemühen bis zur letzten Frist brachte kein Ergebnis. Niemand war bereit für eine Kandidatur.“ Das sei umso bitterer, weil gerade in dieser Zeit, wo viele Christen sich Reformen und mehr Demokratie in der Kirche wünschen und dies auch überall lautstark reklamieren. In einer Gemeinde mit rund 10000 Christen nicht wenigstens fünf Kandidaten für ein so wichtiges Amt wie im Kirchenvorstand zu finden, sei „schon eine heftige Erfahrung“.

Wie geht es nun weiter? Nach Verstreichen der letzten Frist am Sonntag, 17.10.2021 um 24 Uhr –Pfarrer Hüwe: „Da habe ich mir die letzte Absage geholt!“ – musste er dem Bistum melden, dass die Kirchenvorstandswahl in St. Johannes der Täufer im November 2021 nicht stattfinden kann. Danach laufe das gesetzlich vorgesehene Prozedere ab: Der Bischof setzt den Kirchenvorstand komplett ab und es gibt stattdessen einen Verwaltungsausschuss. Das gab es schon einmal zur Gemeindefusion vor neun Jahren. Über Größe und Zusammensetzung des Ausschusses entscheide Münster. Er habe als Pfarrer, so Thomas Hüwe, ein Vorschlagsrecht für die personelle Besetzung und die bischöfliche Behörde danach das Besetzungsrecht.

Fakt ist, dass die Pfarrgemeinde dann bis November 2024 ohne gewählten Kirchenvorstand sein wird. Denn erst dann finden die nächsten Wahlen zu einem komplett neuen Vorstand mit zehn Mitgliedern statt. Bis dahin hofft Pfarrer Hüwe „auf einen heilsamen Schock in der Gemeinde“ und damit zu diesem Termin „ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten“. Das Los entscheide dann 2024, wer zur Hälfte gehört, die nach einer Amtszeit von drei Jahren ausscheidet und „dann aber neu kandidieren kann“.

Bleibt noch eine gute Nachricht in dieser Misere: Der zweite Wahlteil, vorgesehen zur Neubesetzung des Pfarreirates, wird in St. Johannes der Täufer wie vorgesehen am 6./7. November durchgeführt. Dazu werden in den drei Gemeindeteilen Mesum zwei, in Elte und Hauenhorst je ein Wahllokal eingerichtet. Pfarrer Hüwe appelliert an alle Gemeindemitglieder, dabei von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dabei ist auch Briefwahl möglich, wozu die Unterlagen in den drei Pfarrbüros bereit liegen. Wer diese aus persönlichen Gründen nicht abholen kann, kann sich dort telefonisch melden. Dann werden ihm die Unterlagen ins Haus gebracht. Bericht: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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