„Die Kirche braucht die Perspektive der Frauen“

Mesum Auf der Mitgliederversammlung der Mesumer Frauengemeinschaft (Kfd) gab es Anlass zur Freude, aber auch zum Nachdenken und zu Sorgen. Das zeigten die offenen Worte mit klarer Kante, mit der Sprecherin Ute Storm die vielen Mitglieder begrüßte und dann ihren Geschäftsbericht für das vergangene Jahr erstattete. Zunächst zeigte sie sich „froh, dass wir wieder im normalen Vor-Corona-Rhythmus unsere Versammlungen abhalten können und dass das Pfarrheim so voll besetzt ist.“ Das galt auch dem Gitarrenkreis der Kfd, der erstmals nach einer längeren Zwangspause wieder für feine musikalische Unterhaltung sorgte, wobei er einige nachdenklich-meditative Lieder in sein Programm einfügte.

Nachdem Pastoralreferentin Irene Kaiser, trotz Ruhestand noch bis zum Ende der Wahlperiode im Amt, der elf Verstorbenen gedacht hatte, knüpfte Ute Storm mit aktuellen Mitgliederzahlen an. In den letzten Jahren sanken diese kontinuierlich auf jetzt 331 ab. Dies sei nicht allen den Austritten wegen erhöhter Beiträge geschuldet. Es gebe weitere Ursachen wie demografischer Wandel und vor allem Nachwuchsmangel. So gab es diesmal keine Neuaufnahmen zu verzeichnen. Insgesamt schrumpfte auch die Zahl der Gruppen von 16 im Jubiläumsjahr 2020 auf nunmehr zehn.

Ute Storm

Dabei sah Ute Storm viele gute Argumente, die auch auf Plakaten im Saal zu lesen waren, für eine engagierte Mitarbeit und Mitgliedschaft in der Kfd wie Stärkung, Begleitung und Forderung aktueller Erneuerungsprozesse in der Kirche: „Die Kirche braucht die Perspektive der Frauen.“ Das gelte gleichermaßen für Gesellschaft und Politik, aber auch für Denken und Handeln über Landesgrenzen im Engagement für Frieden, Klimaschutz, gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie für die Förderung und Anerkennung des Ehrenamtes. Dazu bedürfe es gerade heute die „Wiederentdeckung der mutigen, lange in der Kirche vergessenen Frau und Apostelin Junia“, nach der die Kfd-Zeitschrift benannt worden sei.

Ein Lichtblick waren die vergangenen Veranstaltungen, „die alle gut gelaufen sind“: Fahrradtouren, Weihnachtsmarktbesuch in Bückeburg, Weihnachtsfeier, Gemeinschaftsmessen mit Frühstück und das Waffel-Café. Letzteres findet immer am dritten Donnerstagnachmittag im Pfarrheim statt, müsse aber einmal im März wegen Terminüberschneidung ausfallen. Stattlich sei im vergangenen Jahr, „obwohl erst im März begonnen“, der Reinerlös von rund 600 Euro, der für Sozialaufgaben gespendet wurde. Kurz fiel die Vorschau auf Veranstaltungen in 2024 aus, deren Termine und Orte allen Mitgliedern separat zugehen werden: Weltgebetstag am 1. März in Hauenhorst, Gemeinschaftsmesse mit Schlemmerfrühstück im März mit Anmeldung bis zum 29. Februar, Maiandacht, Altersehrentag, Erntedankfest, Missionsbasar, Fahrt zum Weihnachtsmarkt.

Mechthild Heeke

Mechthild Heeke hielt als Schatzmeisterin einen sich der allgemeinen Situation anpassenden Kassenbericht. Das Jahr schloss mit einem Minus, das aber insgesamt zu verkraften ist. Die Kassenprüferinnen Waltraud Löchte und Ilka Pioch hatten nichts zu beanstanden, so das dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt werden konnte. Ilka Pioch und Marlies Hecker wurden als neue Prüferinnen gewählt.

Da weder Wahlen noch Ehrungen anstanden, blieb genügend Zeit für ein Referat von Pastoralreferentin Jessica Tomkin, die „neue Wege in der Pfarrgemeinde“ vorstellte. Die begründete sie biblisch durch einen Rückblick auf den Auftrag Jesu an die Apostel und Jünger: „Geht in alle Welt zu den Menschen.“ Das sei auch heute noch eine wesentliche Forderung und Grundauftrag für die Kirche: „Hin zu den Menschen!“ Dazu nutzte man in der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer nunmehr verstärkt die neue Medien und hier mit einem Instagram-Account. Auf dieser kostenlosen Social-Media-Plattform könne sich jede(r) über Aktionen, Veranstaltungen und Einladungen aller Gemeindeteile und Gemeinschaften informieren. Das moderne Netzwerk erlaube zudem auch mit seinen lebendigen, bunten, kurzgefassten Seiten und Bildern aktive Teilhabe und Aktivitäten. Daher ihre herzliche Einladung zur Teilhabe: „Vernetzen Sie sich!“ Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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