Der einzige Weg: „Dafür eintreten, dass sich Krieg und Diktatur nicht wiederholen können.“

Klaus Kattenbeck und Pfarrerin Britta Meyhoff gestalteten die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der Pfarrkirche
Klaus Kattenbeck und Pfarrerin Britta Meyhoff gestalteten die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der Pfarrkirche.

Mesum Klare und deutliche Worte fand Klaus Kattenbeck als VMV-Vorsitzender in seiner Ansprache zur Eröffnung der Gedenkfeier, zu der der Verband Mesumer Vereine in die Pfarrkirche zum Volkstrauertag eingeladen hatte. Ausgehend von den Ereignissen vor 80 Jahren, als der Zweite Weltkrieg 1941 eine dramatische Ausweitung erlebte, fasste er die Katastrophe zusammen: „60 bis 70 Millionen Menschen sind durch diesen Krieg zu Tode gekommen. Viele weitere Millionen verloren ihre Gesundheit, ihre Angehörigen, ihre Heimat oder ihren Lebensmut.“

Er mahnte an, „das Gedenken, dem der Volkstrauertag dient, nicht auf die gefallenen Soldaten und schon gar nicht nur auf die deutschen zu reduzieren.“ Man gedenke aller Opfer weltweit und zeitlos: „Wir können das Geschehene nicht rückgängig machen und wir dürfen es auch nicht ignorieren, relativieren oder umdeuten. Der einzige Weg, der uns bleibt, ist dafür einzutreten, dass sich Krieg und Diktatur nicht wiederholen können.“ Sein eindringlicher Appell, auch gerade in diesen Zeiten: „Wir müssen uns mit aller Kraft im Innern für Demokratie und Toleranz und im Äußeren für Verständigung und Versöhnung engagieren.“

Nach einem Zwischenspiel mit meditativer Musik stellte Pfarrerin Britta Meyhoff die Bitte „Dein Reich komme“ aus dem Gebet des Herrn in den Blickpunkt. Darin drücke sich im Tiefsten auch eine große Sehnsucht der Menschen nach einem umfassenden Frieden aus, der nur von Gott kommen könne. Dieser Friede sei letztendlich allein ohne Gewalt und ohne Waffen auf dem Wege des Vertrauens und der Verständigung in vielen kleinen gemeinsamen Schritten möglich, der den Blick für den Mitmenschen schärfe. Gemeinsam gesprochene Fürbitten und ein Friedensgebet schlossen die kleine Feierstunde in der Kirche ab.

Den Verlauf des Schweigemarsches auf dem Friedhof zum Mahnmal hin hatte eine Schülergruppe der Alexander von Humboldt Schule mit Lichtern und Kerzen gestaltet und geschmückt. Dort leitete Klaus Kattenbeck das Totengedenken mit Worten des Erinnerns und des Trauerns ein, ehe Vertreter der beiden Schützenvereine einen Kranz zu einer Schweigeminute niederlegten und Pfarrerin Meyhoff ein Schlussgebet sprach. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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