Abschied nach 27 Jahren aus der Kita-Leitung

Mesum Da hatte sich das Team der St. Josef-Kita am Dienstmorgen doch so einiges einfallen lassen, um ihrer Leiterin Magdalene Strotmann deren letzten Arbeitstag vor dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand auf ungewöhnliche Weise zu gestalten. Schon in der Früh machten sich alle Gruppen mit dem gesamten Erzieherteam auf und zogen in die nahegelegenen Waldungen am Pegel. Der Zielort sah dann allerdings nicht nach Wandertag aus, sondern war mit Fähnchen und Girlanden geschmückt.

Inzwischen hatte eine Erzieherin Magdalene Strotmann von ihrer Wohnung in Emsdetten abgeholt und die Ahnungslose statt in die Kita zum Wald gefahren, wo sie mit lautem Hallo empfangen wurde. Dann gab es Picknick und verschiedene Spiele, ehe es zur Nielandstraße zurückging. Dort warteten weitere Gäste, die von Tina Kwiotek begrüßte wurden, die inzwischen Nachfolgerin und neue Kita-Leiterin ist. Darunter waren nicht nur Pfarrer Thomas Hüwe, Ruth Thiede und Verbundleiter Christian Evers als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer, sondern auch etliche Eltern, Nachbarn und ehemalige Kolleginnen, um sich ebenfalls mit Dank und Präsenten von Magdalene Strotmann zu verabschieden.

Pfarrer Hüwe dankte dabei „für 27 Jahre Leitungsarbeit seit 1995 in Mesum“, die in den letzten Jahren durch „die vielen Baumaßnahmen, Neuregelungen und Veränderungen nicht leichter geworden ist“. Er überreichte als Geschenk einen Olivenbaum. Der erinnere an ihre Vorliebe für südeuropäische Länder und Kulturen. Zudem wachse das Bäumchen „langsam und viele Jahre“. Diese wünsche ihr ebenfalls die Gemeinde für den nun beginnenden Ruhestand. In die gleiche Richtung gingen auch die Wünsche von Julia Wentker, die Dank und Präsent für Elternbeirat und Förderverein übermittelte.

Der letzte Arbeitstag, „ich habe allerdings noch bis Ferienbeginn einiges aufzuräumen“, war für Magdalene Strotmann auch Anlass für einen kleinen Rückblick auf insgesamt 41 Dienstjahre. Denn sie begann bereits 1981 als Erzieherin in Emsdetten und war dort einige Jahre als Leiterin, ehe sie 1995 nach Mesum wechselte. „Das war allerdings genau in einer schwierigen, arbeitsreichen Phase, denn die Kita St. Johannes wurde gerade von drei auf vier Gruppen ausgebaut. Dazu mussten wir vorher die Baustelle komplett räumen und waren monatelang behelfsmäßig in Klassenräumen in der Don-Bosco-Hauptschule untergebracht.“ Umso schöner war danach der Um- und Rückzug in die fein renovierten und erweiterten Räume an der Nielandstraße.

Aber das sollte nicht die letzte Störung durch Baumaßnahmen bleiben. Dazu gab es ferner noch die eine oder andere, oft unerwartete Aufgabe und Herausforderung zu meistern. Neu kam das Angebot der Über-Mittag-Betreuung, für das sich anfänglich „nur drei Eltern entschieden“. Inzwischen nähmen mit 70 Kindern fast alle dran teil. Ein weiterer Meilenstein war, dass sich das Team entschied, eine Schwerpunkteinrichtung für inklusive Arbeit zu werden. Ähnlich wichtig war die Gründung des katholisches Familienzentrum K.E.K.S.: „Kontakt für Erwachsene und Kinder im Südraum“. Nahm man anfänglich nur Kinder ab vier Jahren auf, sank das Eintrittsalter bis heute auf U 3 herab und werde wohl noch weiter sinken. Dass alles gemeistert werden konnte, sei nur durch gute Teamarbeit möglich gewesen, ist Magdalene Strotmann dankbar: „Eine Leitung ist immer nur so gut wie ihr Team.“

Sie werde einige Zeit brauchen, um vor allem von den Kindern Abstand zu gewinnen, prophezeite ihr Pfarrer Hüwe schmunzelnd: „Denn Sie haben viele erlebt und viele kamen inzwischen als Mütter wieder, um ihrerseits nun ihre Kinder zu  bringen.“ Dass es ihr aber gelingen wird, ist sich die neue Ruheständlerin sicher. Dafür nahm sie bereits am Morgen einen ersten Anlauf: Der „Eis-Onkel“ fuhr an der Kita vor und sie spendierte „ihren“ Kindern, die sich gern dafür in langer Reihe geduldig anstellten, ein leckeres Eis. Ferner habe sie künftig mehr Zeit für Hund, Hobby und Sport, „nicht nur am Abend wie bisher“. Und vor allem mehr Reisezeit und Muße, um ihre Tochter und Enkel in Griechenland zu besuchen. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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