Neue Elektrik für Pfarrkirche in Mesum

Mesum Drastischer hätte der Nachweis dafür, dass die Pfarrkirche in Mesum eine neue Elektrik bekommen muss, nicht ausfallen können: Am Dienstagabend fiel wegen Dunkelheit der Gottesdienst komplett aus und am Mittwochabend musste er abgebrochen werden, weil das Licht ausfiel und die Orgel nicht mehr funktionstüchtig war. Schon vorher war es zu kurzzeitigen Stromausfällen gekommen. „Die gesamte elektrische Anlage ist marode“, erklärten dazu am Freitag bei einem Ortstermin Pfarrer Thomas Hüwe und Matthias Höfker vom Verwaltungssauschuss (VA) der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer.

Der VA, wie vorher auch schon der Kirchenvorstand, beschäftige sich seit dem Vorjahr mit der Thematik, deren Probleme beide so zusammenfassten: Es gibt kaum noch Leuchtmittel für die Lampen und andere Ersatzteile, die Aufhängungen ohne Tragdraht gelten infolge ihres Alters als gefährlich, Leitungen sind nach langer Zeitdauer mürbe und es besteht die Gefahr, dass es durch Kriechströme zu Kabelbränden kommen kann. Das Bistum sei informiert und schon vor Monaten um eine finanzielle Beteiligung gebeten worden. „Denn wir rechnen immerhin mit Instandsetzungskosten in Höhe von rund 50000 Euro“, bezifferte Pfarrer Hüwe die Größenordnung der Gesamtbaumaßnahme.

Was bisher geschah, skizzierte kurz Matthias Höfker: „Als VA können wir nicht einfach einen Elektriker beauftragen und den Schaden beheben lassen. Wir sind an Bistum und Vergabeordnung gebunden, haben ein Fachbüro beauftragt, einen Planer hinzugezogen und bereits neue Lampen bemustert.“ Letzteres sei wegen besonderer Auflagen nicht einfach zu meistern: „Die Lampenkörper müssen dem denkmalgeschützten sakralen Kirchraum mit seiner neugotischen Architektur angepasst werden.“ Daher seien Abstimmungen mit den Kunst- und Denkmalbehörden des Bistums erforderlich. So kam es immer wieder zu Verzögerungen in der Planung und Vorbereitung, die zudem noch erheblich durch die Corona verursachten Lieferschwierigkeiten verschärft wurden.

Die eklatanten Vorfälle der allerjüngsten Zeit zwangen jetzt zu Notmaßnahmen und Eile. Das Bistum erteilte kurzfristig die Erlaubnis, schon einmal vorab mit den Arbeiten anfangen zu können, um die Probleme schnell zu beseitigen. Das heißt konkret, dass ab Montag die Fachleute die Reparaturabläufe angehen: „Dazu liegt bereits seit Weihnachten 2021 ein Leistungsverzeichnis des Planungsbüros vor. Das sieht ein .komplett neues Konzept für die Elektrik der Kirche vor.“ Das beinhalte in Stichworten notiert: Umstellung auf LED, neue Verkabelung, moderne Schaltungen, modifizierbare Stärken in der Helligkeit, veränderbare Lichtszenen, neuerster technischer Stand. Die notwendigen Aufträge dürfen sofort eigenhändig vergeben werden.

Es könne dabei allerdings zu Terminverzögerungen kommen Die können Pfarrer Hüwe und Mathias Höfker nicht ausschließen. Vor allem rechnen beide mit Lieferschwierigkeiten bei den neuen Leuchtkörpern, wozu sie schon mal vorab drei unterschiedliche Modelle zur Auswahl vorliegen haben. Die Auswahl solle allerdings noch ausgeweitet werden. So müsse man wahrscheinlich zunächst einmal für kurze Zeit eine Notbeleuchtung installieren. Vorsichtshalber wurde deshalb die regelmäßige Messe am Dienstagabend um jeweils 19 Uhr für den 8. und 15 März von der Kirche ins Pfarrheim verlegt.

Angesprochen wurde im Gespräch vor vor Ort auch die Lautsprecheranlage, die in letzter Zeit verschiedentliche Störungen auswies, weil einige Lautsprecherboxen ausgefallen waren. Eine Fachfirma habe aber nun alles noch einmal überprüft, Fehler behoben und Neueinstellungen vorgenommen. „Alles sollte nunmehr den Anforderungen der Gemeinde genügen,“ hoffen Pfarrer Hüwe und Matthias Höfker. Beide haben dazu eine Bitte: Um Hörschwierigkeiten zu vermeiden, reiche es mitunter, sich den bestmöglichen Sitzplatz zu einem Lautsprecher zu suchen. Bericht und Bild: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Pfarrer Thomas Hüwe und Matthias Höfker vom VA (v.r.): Zu den drei vorausgewählten Leuchtkörpern können noch weitere Muster kommen
Pfarrer Thomas Hüwe und Matthias Höfker vom VA (v.r.): Zu den drei vorausgewählten Leuchtkörpern können noch weitere Muster kommen.
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