50 Jahre Chor Signale: Jubiläumskonzert zum 50-Jährigen in Mesum

Mesum „Menschen(s)kinder – bewegte Zeiten“ ist der Titel, unter dem der Chor Signale am Freitag, 18. November, um 19 Uhr in der Mesumer Kirche St. Johannes Bapt. ein Konzert aus Anlass seines 50. Jubiläums gestaltet. Die Ortswahl ist kein Zufall, denn in der kirchlichen Jugendarbeit der Pfarrgemeinde Mesum liegen die Wurzeln der bis heute kulturell und gesellschaftlich engagierten Gruppe. Der Telgter Komponist Peter Jansens lieferte das damals moderne Liedgut für die ersten musikalisch und inhaltlich gestalteten Gottesdienste der „Johnny Singers“.

Unter diesem Namen, gefunden in Anlehnung an den Mesumer Pfarr- und Kirchenpatron, traten sie erstmals auf. Zu ihrem Programm gehörten moderne Weihnachtslieder, aber auch anspruchsvolle, neuartige und selten gehörte Sacro-Pop-Musik. Dazu gehörten auch mitunter ungewohnte neue Darstellungsformen, die in Aufführungen in Kirche und Saal Borcharding nicht immer und überall auf ungeteilte Zustimmung stießen und damals von einigen älteren Besuchern als Provokation kritisiert wurden. 11 Sängerinnen und Sänger der ersten Stunde sind noch bis heute aktiv dabei und erinnern sich nicht nur an diese spannenden Zeiten, sondern insbesondere gern an ihre beiden Gründungsväter Bernhard Liesner, damals Gemeindekaplan, und Wolf Rüdiger Wilms.

„Jetzt freuen uns nach so vielen Jahren, unser Jubiläumskonzert in Mesum präsentieren zu können und hoffen auf ein Wiedersehen mit vielen Bekannten aus unserer Jugendzeit“, begründet Raimund Schepers, einer aus der ersten Stunde, den heutigen Veranstaltungsort. Inzwischen haben sich Auftreten, Selbstverständnis, Ziele und Inhalte des Chores verändert und weiterentwickelt. Mit verschiedensten Themenstellungen bewegte er sich durch wechselvolle Zeiten bewegt und engagierte sich in der Friedensarbeit, bei den Gewerkschaften, in der Eine-Welt-Bewegung, in Flüchtlingsinitiativen und mit Naturschützern für Menschenrechte und Nachhaltigkeit engagiert. „Wir stehen und werben bei unseren Auftritten für ‚Global denken – fair und solidarisch handeln‘“, kann man auf ihrer Homepage „signale-ev.de“ lesen

Aber sie belassen es nicht allein beim Thematisieren in Musik und Worten. „Wir legen auch Wert darauf, dass wir die Inhalte unserer Programme im wahren Leben konkret umsetzen,“ betont dazu Maria Brümmer-Hesters. Dafür nennt sie spontan als überzeugendes Beispiel das CRC-Projekt im südafrikanischen Dimbaza, das der Chor begleitet und dessen finanzielle Basis maßgeblich durch den Verkauf des Kunst-Kalenders „Jahres(T)räume“ gewährleistet werden konnte. Exemplare der diesjährigen letzten Edition können über die Homepage erworben werden.

Längst bietet der Chor einen musikalischen und abwechslungsreichen Stilmix zwischen internationaler Weltmusik, Jazz und Pop bis hin zu klassischer Chormusik. Gesungen wird teils „a cappella“ und teils mit Unterstützung einer kleinen, akustischen Instrumental-Combo. Texte, Diapräsentationen oder choreographische Inszenierungen stellen die musikalischen Darbietungen in einen inhaltlich aussagekräftigen Zusammenhang.

Davon dürfen die Besucher des Jubiläumskonzertes am Freitag im Programm einiges erwarten. „Das Vorbereitungsteam hat darin versucht, viele relevante Themenbereiche zurückliegender Signale-Programme zu streifen und unterschiedliche Musikgeschmäcker zu berücksichtigen.“, beschreibt es Margret Schepers. So dürfen sich alle Gäste auf einen unterhaltsamen, bunten Mix freuen: Da steht ein neu betexteter Opernchor von Verdi neben Pop-Klassikern aus den 70er Jahren von Simon & Garfunkel oder John Lennon. Brecht- und Tucholsky-Lieder ergänzen sich gut mit einem populären Hit der A-capella-Gruppe „Die Prinzen“.

Bei so viel Können, Experimentierfreude und Engagement darf sich dann auch niemand wundern, dass man die Artikel der Menschenrechte auch singen kann. Freunde internationaler Musik aus Lateinamerika und Afrika werden dabei genauso auf ihre Kosten kommen wie die Fans der Rockband „Die Schmetterlinge“. Dazu gibt es einen wichtigen Service für alle: Ein ausführliches Textheft hilft bei der Verständlichkeit. Zum Jubiläum und zum Konzertabschluss hat der Chor noch eine besondere Einladung: „Kommunikation mit unserm Publikum ist uns wichtig“, beschreibt dazu Mechtild Tecklenborg. Zum Konzertende sind alle Gäste daher zu Austausch und Gespräch bei einem Glas Wein oder Wasser eingeladen, um so den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Bericht: Franz Greiwe, Bilder: Privatfotos; siehe auch mv-online.de

 

 

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