„Verreisen ohne Koffer“ bleibt ein Erfolgsmodell

„Anja Tanzgruppe“ begeisterte mit Tänzen, Folklore und Musik aus aller Welt
Fröhliches Durcheinander herrschte, als „Anjas Tanzgruppe“ zum Mittanzen einlud
Unter den aufmerksamen Zuschauern war auch Albert Overesch (r.), mit 101 Jahren der älteste Teilnehmer
Die Teilnehmer an VoK in Mesum mit dem gesamten Helferteam im Pfarrpark von Mesum

 

caritas_logo_96dpi„Unser Angebot ‚Verreisen ohne Koffer‘ (VoK) ist auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert und jetzt zum 26. Mal im Mesumer Pfarrheim immer noch ein Erfolgsmodell“, durfte sich Anja Rickert vom Caritasverband Rheine sichtlich stolz freuen. Sie ist von der „Beratungsstelle für ältere Menschen“ des Verbandes die hauptamtliche Koordinatorin und organisiert gemeinsam mit der Dekanatsaltenkonferenz alljährlich diese Aktion. Sie konnte ihre Einschätzung eindrucksvoll belegen: „An VoK nehmen diesmal in der ersten Woche 37 Frauen und sechs Männer teil. Wir sind damit ausgebucht und hatten sogar noch etliche auf der Warteliste stehen.“ Die Zahlen für die zweite Woche vom 24. bis 18. Juli sind ganz ähnlich.

Von Anfang an man bis heute fand aus dem gesamten Dekanat Rheine immer wieder genügend ehrenamtliche Helferinnen und Mitarbeiter, Betreuer und 19 Fahrerinnen und Fahrer, die täglich die Teilnehmer zu Hause abholen und abends zurück fahren, so Hans-Jürgen Pelke. Er ist seit langem für die Zusammenstellung, Durchführung und Präsentation des Programmes und des Ablaufes zuständig und damit so etwas wie der „Chefunterhalter“. Dagegen kümmert sich Kathy Focke um die Gesamtorganisation, Versorgung einschließlich Verpflegung und um das Helferteam und gilt hier als „Frau für alles“. Ohne sie alle im Hintergrund wäre eine solche Aktion gar nicht durchführbar, sagte dankbar Anja Rickert.

Das formulierte ähnlich der stellvertretende Bürgermeister Udo Bonk, der am Mittwochmorgen die Aktion besuchte, allen Dank sagte und gern das zwölfköpfige Team für den Bürgerpreis der Stadt nominieren würde. Er hatte neben den Grüßen aus der Stadt einiges an Aktuellem aus der Kommunalpolitik mitgebracht und diskutierte angeregt mit den Senioren über Fragen und Probleme zur Hertie-Nutzung, Marktplatzneugestaltung und Busverbindungen.

Die Teilnehmer kommen wie in jedem Jahr aus Rheine, Neuenkirchen, Hörstel und Wettringen, sind in der Regel hochbetagt und oft bewegungseingeschränkt, so dass sie nicht mehr wie in jüngeren Jahren in den Urlaub fahren können und sich daher über dieses besondere „Urlaubsangebot“ freuen. Das nahm auch gern Albert Overesch aus Elte für sich in Anspruch, der mit 101 Jahren unangefochten der älteste Teilnehmer ist, seit vielen Jahren dabei ist und nach eigenem Bekunden auch diesmal wiederum gern nach Mesum kam.

Für allerbeste Stimmung im Mesumer Pfarrheim ließ sich auch diesmal wieder eine Reihe von Akteuren verpflichten, die zum Teil bereits seit vielen Jahren immer wieder dabei sind. Bei unserem Besuch bot „Antjes Tanzgruppe“ aus Rheine eine „tänzerische Weltreise“, wie die Leiterin Anja Herberg erklärte: Volkstänze, Folklore und Musik aus aller Welt. Darunter war auch „Rock’n Roll“, „allerdings wegen der Hitze ohne Überschlag“, erklärte sie augenzwinkernd mit Blick auf das Alter der sieben Damen und einem Herrn ihres Tanzensembles zwischen 54 und 85 Jahren. Zum großen Vergnügen aller holten sie sich einmal Verstärkung aus dem Publikum.

Der Chor „Ems-Shanties Mesum“, Paul Werming mit „Liesbeths Hausmusik“, Hedwig Merker mit Döhnkes, Kfd-Tanzgruppe Mesum, Heinz Schulte mit einer Filmvorführung, „Bingo“ mit Josef Reeker, die Kfd-Gitarrengruppe St. Antonius und der Kfd-Gitarrenkreis Mesum wechselten dabei täglich im Unterhaltungsprogramm ab. Als „besondere Überraschung“ erschien am Mittwochmorgen sogar Heino. In diese Rolle schlüpfte in Gesang und Aussehen täuschend ähnlich Werner Rapien und erntete dafür viel Applaus. Nicht zu kurz kam die allmorgendliche Gymnastik, zu der einmal gar Anna Hölscher vom Etus Rheine anreiste. Die geistlichen Akzente setzten mit Meditationen, Andachten und Gottesdienste Pfarrerin Britta Meyhoff, Lilo Vandeck und die Pfarrer Thomas Hüwe und Heinrich Tietmeyer.

Zur guten Stimmung trug viel die gute Verpflegung bei, für die als Köchinnen Gabi Schnellenberg und Elisabeth Pelke in Zusammenarbeit mit dem Zuliefererbetrieb Achterkamp verantwortlich zeichneten. Auf dem Menüplan standen neben dem allmorgendlichen Frühstück und dem täglichen Kuchen von „Geschnetzeltes vom Geflügel“ über „Rinderrouladen“ bis „Hühnerfrikassee“ und Desserts wie „Herrencreme“, „Rote Grütze“ und „Vanilleeis mit heißen Kirschen“ nur ausgesprochene Leckereien. Bericht und Bilder Franz Greiwe

 

Top