Rumänisch-orthodoxe Gottesdienste in St. Mariä Heimsuchung

Am Sonntag, den 12.11.2023 war Premiere. Dann wurde in Hauenhorst in St. Mariä Heimsuchung um 9.30 Uhr erstmals ein rumänisch-orthodoxer Gottesdienst gefeiert.  Thomas Hüwe, leitender Pfarrer der Gemeinde St. Johannes der Täufer und Dechant im Dekanat Rheine, überlegte nicht lange, als die Anfrage der rumänisch-orthodoxen Gemeinde kam, ob es für sie in Rheine eine Möglichkeit gebe, Gottesdienste zu feiern. „Wegen ihrer Gestaltung bot sich die Kirche in Hauenhorst an“, sagte Hüwe beim Ortstermin mit Priester Cezar Dascalu und Udo Mogdans, dem Küster der Kirchengemeinde, am Donnerstagnachmittag.

In St. Mariä Heimsuchung finden keine Sonntagsmessen, sondern nur Vorabendmessen am Samstag statt. „Wir sind glücklich, dass die Kirche genutzt wird. Das ist eine Bereicherung“, meinte Hüwe.

Von nun an kann die rumänisch-orthodoxe Gemeinde die Kirche regelmäßig – zweimal im Monat – am Sonntagmorgen nutzen.

Für die Gastfreundschaft seitens der katholischen Kirchengemeinde bedankte sich Dascalu herzlich.  Sie sei Ausdruck des „ökumenischen Dialogs“. „Gottes Wort wirkt auf vielfältige Weise“, sagte Hüwe und wünschte, dass die Gemeinde „gut Fuß fasst“.

In Rumänien seien rund 85 Prozent der Bevölkerung Anhänger der rumänisch-orthodoxen Kirche, erläuterte Dascalu. Rund eine Million Rumänen lebten in Deutschland.  Die nächsten rumänisch-orthodoxen Gemeinden gebe es in Osnabrück und Münster. Dorthin würden die Gläubigen aus dem Umkreis – Rheine, Nordhorn und Bad Bentheim – derzeit fahren, um Gottesdienst zu feiern.

„Zur Liturgie kommen jede Woche circa 100 Männer, Frauen und viele Kinder“, schilderte der Priester. Der 36-Jährige lebt mit seiner Familie in Rheine. Er ist gleichzeitig Lehrbeauftragter in Bukarest. Seine Frau arbeitet als Ärztin im Mathias-Spital. Sohn Raffael war am Donnerstag beim Treffen in der Kirche auch dabei – und fand großen Gefallen an den vielen Kerzen.

Was sind die größten Unterschiede zwischen rumänisch-orthodoxen und katholischen Gottesdiensten, will die MV noch wissen.

Die Liturgie sei ähnlich, allerdings „sehr konservativ“. In der Regel dauerten die Gottesdienste länger. Es gebe keine Orgel, dafür viel Gesang von Chor und Priester. Dascalu gab am Donnerstag auch gleich eine Kostprobe seiner schönen Stimme und war von der Akustik in der Kirche ganz angetan. Im orthodoxen Gottesdienst wird mehr Weihrauch verwendet und Ikonen spielen eine große Rolle.

Diese und weitere Fragen ließen sich doch gut bei einem Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern beider Gemeinden beantworten, das Pfarrer Hüwe anregte. Bericht und Foto: Eva Boolke, siehe auch mv-online.de

v. l.: Udo Mogdans, Pastor Thomas Hüwe, Priester Cezar Dascalu mit Nachwuchs.
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