Pfarrhaus mit Pfarrverwaltung wurden erweitert und komplett saniert

Noch geben sich die Handwerker die Klinke in die Hand (hier der Flur).

Mesum Das Pfarrhaus in Mesum wurde 1964/65 offiziell als „neue Kaplanei“ unmittelbar hinter der alten Kaplanei, die dann 1971 abgebrochen wurde, erbaut und im August 1965 von Pfarrer Bernhard Schwarte bezogen. „Es handelte sich um einen Massivbau mit einer Ziegelfassade unter Verwendung von Waschbetonfassadenelementen. Der ursprüngliche Grundriss war im Erdgeschoss mit einer Priesterwohnung mit Arbeitszimmer ausgestattet, im Obergeschoss mit einer kleineren zweiten Wohnung ohne Arbeitsraum mit einem separierten Gästeapartment,“ so beschreibt Christoph Achterkamp vom Steinfurter Architektenbüro Achterkamp/Möller, der den Auftrag mit der architektonischen Herausforderung übernahm, das Gebäude aus der Mitte des letzten Jahrhunderts nicht nur zu sanieren, sondern auch umfangreich zu erweitern. Darin lagen als besondere Auflage und Herausforderung: „Die benachbarte Kirche steht unter Denkmalschutz, Neubauten und Umbauten sind als Bauten im Umfeld eines Denkmals zu behandeln.“

In den vergangenen Jahrzehnen gab es, meist immer zu einem Pfarrerwechsel (Franz Heitmann 1980, Walter Groß 2011, Thomas Hüwe 2014)  einige kleinere Um- und Anbauten: Garagenbau, Anbau einer Verwaltungseinheit, Besprechungsräume, Veränderungen im Wohnungs- und Arbeitsbereich des Pfarrherrn).

Alt- und Neubau geschickt verbunden, wenn auch noch Baustelle.

Wegen neuer seelsorglicher Anforderungen und kirchlicher Einrichtungen und nicht zuletzt als Folge der Fusion zur Großpfarrei St. Johannes der Täufer 2012 zeigten sich dringend Anpassungen, die vor allem den Verwaltungssektor betrafen. Daher entschloss sich die Gemeindeführung zu einer umfassenden Baumaßnahme für das Pfarrhaus mit Um- und Anbauten an das Architektenbüro Achterkamp/Möller, die jetzt nahezu abgeschlossen sind, wenngleich sich für den Umzug die Handwerker bis zur letzten Minute noch die Klinke in die Hand geben, um zielgenau die Baumaßnahme abzuschließen und  zu übergeben.

Dies umschreibt Architekt Christoph Achterkamp: „Das Pfarrhaus wurde einschließlich der bisherigen Umbauten als Baukörper beibehalten und für die fehlenden Räume des Raumprogramms mit einem eingeschossigen Anbau ergänzt. Dieser Anbau ist als massiver, zweischaliger Baukörper ausgeführt, der um ein Atrium zur Belichtung der Erschließungszonen und des bestehenden Treppenhauses des Pfarrhauses, konzipiert wurde. Die Fassade des Anbaus ist rhythmisch durchzogen mit vertikalen Fenstern im Kontrast zum Pfarrhaus mit den horizontalen Fensterbändern. Die Fenster sind im gesamten Gebäude farblich differenziert zwischen den Blendrahmen und den Flügeln. Die beigegrauen Blendrahmen nehmen farblichen Bezug auf die Waschbetonelemente, die wie die Ziegelfassade des Neubaus, mit einer Kalkschlemme überzogen wurden. Der ursprüngliche rote Baukörper des Pfarrhauses bleibt so in seiner Kubatur ablesbar. Die geschlemmten Bauteile des Altbaus und der ergänzende Baukörper schaffen so ein vereintes Ensemble, das den Dialog mit dem historischen Kirchengebäude findet und so im Gesamten die Kirche mit der Pfarrverwaltung und der Priesterwohnung, als kirchlichen Ort ausweist.“ Bericht und Fotos: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

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