Kita St. Marien in Mesum wird 50 Jahre alt

Mesum Am Sonntag, 9. Juni, wird die Kita St. Marien 50 Jahre alt. „Das ist ein Grund zum Feiern“, finden nicht nur das Erzieherteam und die Eltern, sondern vor allem die Kinder. Sie alle laden zum Mitfeiern ein, so die Leiterin Sabrina Ernsting: „Wir denken dabei in erster Linie an all die vielen Ehemaligen. Gleich ob einstige Kita-Kinder, frühere Leiterinnen oder Mitarbeiterinnen und an die Nachbarn.“ Für sie alle gibt es ein buntes Jubiläumsprogramm, das bereits am Freitagabend vorher mit einer gemütlichen Party startet, wenn sich das gesamte Kita-Team mit Elternvertretung und Ehemaligen trifft.

Los geht dann die bunte Jubelfeier am Sonntag, 9. Juni, mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Außengelände des Mathias-Stifts in Mesum. Dahin hat die Pfarrgemeinde als Einrichtungsträger eigens den Sonntagsgottesdienst verlegt. Sollte es allerdings regnen, findet er in der Pfarrkirche statt. Anschließend gibt es einen Festumzug, zu dem der Spielmannszug Mesum-Feld sogar seine Übungsstunde dorthin verlegt. Auf dem Kita-Gelände zwischen Engel- und Franziskusstraße startet danach ein abwechslungsreiches Treiben mit spannenden und lustigen Highlights für kleine und große Gäste, die sich dabei in ein fantasievolles Gästebuch verewigen dürfen. Dann stehen Kinderschminken, Kaspertheater, Unterhaltungsmusik, Spielstände und viel Zeit zum gemeinsamen Spielen auf dem Programm. Dabei wird auch für das leibliche Wohl mit allerlei Leckereien gesorgt sein, versichert Sabrina Ernsting: „Imbisswagen, Popcorn, Getränke, Kaffee und Kuchen – eben alles für ein tolles Fest.“

Dabei dürfen bei solch einem Jubelfest auch interessante Rückblicke in die eigene Geschichte nicht fehlen. Dazu hat sich das Team einiges einfallen lassen. Etwa in einer historischen Fotoschau mit fortlaufenden Bildpräsentationen, in der sich viele Gäste aus früheren Tagen wiederfinden können. Denn 50 Jahre ist eine lange Zeit, in der sich so einige Tausend Leute für mehr oder weniger Zeit dort aufgehalten haben. Dabei könnte die Zeit noch weiter zurückgedreht werden, denn die Geschichte des Kindergartens St. Marien beginnt eigentlich schon 1956. Damals wurde zwischen Engelstraße und Neuenkirchener Damm (heute Franziskusstraße) der erste Kindergarten im Feld gebaut. Er bekam den Namen „Marien-Kindergarten“ und hieß im Volksmund einfach „Kindergarten im Feld“. Das Zwei-Gruppen-Haus wurde allerdings 1977 außer Dienst gestellt und als „Bernoldinehaus“ für andere Gemeindezwecke weitergeführt, diente 1996 kurzfristig der Kita St. Marien als fünfte Gruppe, ehe es 2009 abgebrochen wurde.

Zu Anfang der 1970er Jahre veränderte sich sie Kindergartensituation in Mesum zusehends. Kurz auf den Punkt gebracht: Zu viele Kinder und zu wenig Kindergartenplätze. Solcherart Raumprobleme sind in Mesum also nicht eine Erfindung neuester Zeit, sondern die gab es auch schon vorher. Eigentlich seit bereits vor genau 115 Jahren, als 1909 im damals neuen Krankenhaus und jetzigem HOT die erste „Kinderbewahranstalt“ geschaffen eingerichtet wurde. Zurück in die neuere Zeit: Kaum war 1956 der erste Kindergarten im Feld fertig, fehlte es im Dorf an Kita-Platz. Da konnte auch der neue Kindergarten St. Josef 1969 nicht dauerhaft helfen. Die beiden Einrichtungen in Dorf und Feld platzten alsbald aus allen Nähten, die Raumsorgen nahmen zu.

Die Folge: Für einen dritten Kindergarten suchte die Gemeinde Mesum dringend einen Träger. Kirchengemeinde und Bistum Münster einigten sich dazu nach langen Verhandlungen, durch ein starkes finanzielles Engagement der politischen Gemeinde Mesum ermutigt, im Feld den Kindergarten St. Marien als Vier-Gruppen-Anlage neu zu konzipieren und zu bauen. Als Standort fand man dafür gleich südlich angrenzend an der vorhandenen Einrichtung einen geeigneten Bauplatz, der eigentlich für einen Kirchneubau vorgesehen war.

Nach den vertraglichen Einigungen über Trägerschaft und Finanzierung ging es 1974 dann dank Fertigbauweise sehr schnell. Zum Erstaunen der Mesumer hielt die Firma ASTO-Haus aus Appelhülsen ihr Wort und erstellte in der Rekordzeit von 78 Tagen schlüssel- und bezugsfertig das neue Gebäude, in dem in vier Gruppenräumen rund 120 Kinder aufgenommen werden konnten. Das Bauwerk mit allen erforderlichen Nebenräumen und Gymnastiksaal fügte sich architektonisch dank seiner aufgesetzten Satteldächer harmonisch in die nähere bauliche Umgebung ein.

Am 12. Dezember 1974 wurde der neue St. Marien-Kindergarten eingeweiht. Dazu fanden sich auf Einladung der neuen Leiterin, Monika Stienemann, neben  Eltern auch zahlreiche Gäste aus Politik und Kirchengemeinde ein, u.a. stellvertretender Gemeindebürgermeister Bernhard Renger, Landrat Hans Poetschki, Amtsbürgermeister Helmut Kurzinsky, Amts- und Gemeindedirektor Clemens Ricken und der Rheiner Bürgermeister Ludger Meier. Drei Tage später konnten sich die Bürgerinnen und Bürger beim „Tag der offenen Tür“ vom gelungenen Bauwerk überzeugen. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Die Kita St. Marien:

Die Kita St. Marien war immer ein Kindergarten im Grünen, der viele Jahre auch den großen Spielplatz nutzen konnte
Die Kita-Marien im Jubiläumsjahr 2024
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