Starke Frauen aus Geschichte und Gegenwart Mesums
Mesum „Wir sind begeistert“, freute sich Sprecherin Ute Storm am Samstagmorgen für die gastgebende Kfd Mesum über eine randvoll gefüllte Aula der AvH mit rund 200 erwartungsfrohen Frauen, über ein leckeres, reichbestücktes Frühstücksbuffet und über eine Reihe von besonderen Gästen, die allesamt noch einen wichtigen Part im Programm übernahmen. Und nicht zuletzt auf einen spannenden Morgen zu einem außergewöhnlichen Thema. Das passte dann mit Inhalt und Ablauf bemerkenswert treffend in den Rahmen der 650-Jahr-Feier: „Starke Frauen – gestern und heute in Mesum“.
Auf den historischen Bezug zur Gegenwart wies VMV-Vorsitzender Ludwig Hermeler in seinem Grußwort „als wichtiger Bestandteil für Mesum und diese Jubelfeier“ besonders hin: „In der Mesumer Geschichte von 650 Jahren ist die Kfd Mesum 125 + 3 Jahre präsent.“ Damit erinnerte er daran, dass die Frauengemeinschaft 2020 ihr 125-Jähriges wegen Pandemie ausfallen lassen musste. Froh zeigte er sich, dass man nun Thema und Anliegen des eigenen Jubiläums von damals auf heute übertrug: „Wo wären wir in allen Bereichen des Lebens, auch in Mesum, ohne das Engagement dieser starken Frauen?“ Wenn es auch positive Entwicklungen gebe, so wünschte er sich „für manche Entscheidungen in der Institution katholische Kirche zur Gestaltung unser christlichen Glaubensgemeinschaft den Mut, den die Frauen an der Basis heute längst zeigen und leben.“ Dafür gab es von den vielen Frauen ebenso viel Beifall wie für sein Schlusszitat: „Ohne Frauen geht es nicht. Das hat sogar Gott einsehen müssen. Gott sei Dank.“
Vorgestellt wurden danach von Ise Kamp in Wort und Bild sechs Beispiele starker Frauen aus Mesums Geschichte: Ordensfrau Kunigunde geborene Theresia Schepers, Unternehmerin Annemarie Kölling, Geschäftsfrau Maria Upmann, Kommunalpolitikerin Bärbel Kamp, Hebamme Emma Kordt und Kfd-Vorsitzende Christel Gordalla. Sie alle eine, so Ise Kamp, in einem männerdominierten Umfeld ihr jeweils mutiger Beitrag für die Emanzipation als eine Bastion „starker und vorbildhafter Frauen in einer Männerwelt.“
Jeder einzeln gegenüber gegenübergestellt wurde auf dem Podium immer jemand aus der Gegenwart, präsentiert von Steffi Heinrich. Die bekannte WDR-Journalistin moderiert regelmäßig die WDR-Sendung „Lokalzeit Münster“, wurde aber an diesem Morgen von Ludwig Hermeler jetzt kurzfristig zur „Lokalzeit Mesum“ versetzt. Es gelang ihr einfühlsam und gut vorbereitet, in Kurzinterviews analog dazu Mesumer Frauen aus dem Heute zu porträtieren: Schwester Hannelore, besser bekannt als Jutta Huesmann, mit ihrem beeindruckend starken Einsatz für AIDS-Kranke, Juristin Maria Look, geboren auf dem Hof Renger, und jahrzehntelang Leiterin von Justizvollzugsanstalten und Frau mit einem stets offenen, ehrlichen Arbeitsansatz, sich „Zeit für den Menschen zu nehmen“, Landtagsabgeordnete Andrea Stullich mit erfolgreicher Politik in Region und Land, Hebamme Heike Schröder, seit 1996 im Mathias-Spital tätig mit einem Einzugsgebiet, das auch Mesum abdeckt sowie Ute Storm und Beate Kamp als heutige Kfd-Sprecherinnen mit permanenter Suche nach einem zukunftsweisenden Weg und nach Mitarbeiterinnen. Geschäftsfrau Madeleine Stall musste aus familiären Gründen kurzfristig absagen.
Das alles kam dank Steffi Heinrich und Ise Kamp spannend erzählt und gut inszeniert über. „Es war ein toller Morgen“, freute sich Steffi Heinrich und: „Es hätten eigentlich noch viele weitere starke Frauen in Mesum verdient gehabt, hier auf dem Podium zu stehen, was aus Zeitgründen allerdings nicht möglich war.“ Neben viel Beifall gab es herzlichen Dank in Form von Blumen und Präsenten für alle Akteurinnen. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de
