Außergewöhnliche Zeit erfordert eine neue Form von Fronleichnam

Mesum/Elte/Hauenhorst Die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer feierte das Fronleichnamsfest diesmal sichtbar anders mit einer ungewöhnlichen Ausgestaltung der Prozession. Diese fand nicht wie traditionell in einem langen Gang durch die Gemeinde, sondern als dezentrales Treffen der drei Gemeindeteile mit anschließendem Sternmarsch statt. „Außergewöhnliche Zeitumstände erfordern eine neue Form von Fronleichnam“, erklärte und  begründete Pastoralreferentin Irene Kaiser und dachte dabei an die vielen Auflagen durch die Pandemie.

Sie leitete das Treffen der Teilnehmenden aus Elte, die sich um 9 Uhr auf dem Hof der Johannesschule eingefunden hatten. Dabei zeigte sie sich zunächst erfreut über die gute Beteiligung von Familien mit Kindern, ehe sie zum Thema „Gemeinde“ überleitete und dazu Texte und Gebete vorstellte. Festgehalten wurde, dass zu einer Gemeinde viel mehr gehören als hier anwesend sein konnten. Die Kinder schrieben dazu auf vorbereitete Bilder die Namen vieler, die sie gern dabeihätten und die gern anwesend gewesen wären.

Wie diese Gruppe bereiteten sich in ähnlicher Form auch die Mesumer und Hauenhorster Gemeindemitglieder vor, die sich zuvor an der alten Kirche und auf dem Waldfriedhof getroffen hatten, um Elemente für den abschließenden Gottesdienst zu erarbeiten. Sie widmeten sich  dort den Themen „Gottes Wort“ und „Gabenbereitung“. Danach zogen alle drei Gruppen im Sternmarsch zum Pfarrpark zum großen Gemeindegottesdienst, dem die Pfarrer Karl Döcker, Thomas Hüwe und Felix Schnetgöke sowie Diakon Friedel Nähring gemeinschaftlich vorstanden und der zum Thema „Sehnsucht nach Leben“ gefeiert wurde.

Pfarrer Döcker, der nach einer längeren Abwesenheit mit freundlichem Beifall begrüßt wurde, sah in der andersartigen Gestaltung der Prozession „eine Chance, über Fronleichnam neu und vertieft nachzudenken: Glauben als Ausdruck für ein vielfaches Sehnen nach Liebe, Frieden, Freiheit, Glück, Heilung und damit nach Gott.“ Das fand in Gebeten und Liedern, kurzen Statements aus den drei Gruppen und kurzen Ansprachen mehrfach Ausdruck: „Ich glaube an Gemeinschaft mit Gott als Fundament.“ Die Grundlagen dafür waren Kernaussagen aus der Gruppenarbeit: Jede(r) bringt sich dabei mit seinen Gaben ein, die von Kindern gebracht wurden: Sichtbar als Brot und Trauben, aber auch schriftlich fixiert auf Plakaten: Gesang, Mut, Vertrauen, Rücksicht, Toleranz und vieles mehr.

Der Pfarrpark bot bei herrlichem Wetter den geeigneten Rahmen für einen solchen Gemeindegottesdienst, wo alle im genügenden Abstand reichlich Platz fanden. Etwa auch für die Kinder, die mit bunten Stiften Bilder ausmalten und anschließend präsentierten. Im Freien durfte erstmals auch kräftig mitgesungen werden, wozu Pfarrer Hüwe erfreut feststellen konnte, dass „die Gemeinde das Singen nicht verlernt hat“. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Während des Gottesdienstes malten Kinder Bilder und präsentierten sie der Gemeinde
Während des Gottesdienstes malten Kinder Bilder und präsentierten sie der Gemeinde
Die Gemeindemitglieder, hier aus Elte, trafen sich zur Vorbereitung in Gruppen an verschiedenen Orten für den Sternmarsch

 

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