Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe vor Ort machen Spaß und bringen Spaß…

„Runder Tisch“ in Mesum:  Viele Aktivitäten in der Flüchtlingshilfe vor Ort

Als vor Jahresfrist die Flüchtlingswelle auch Mesum erreichte, schlossen sich Vertreter von Mesumer Vereinen, des Stadtteilbeirates und der Kirchen sich zu einem „Runden Tisch“ zusammen, um die vielfältigen Unterstützungsangebote und ehrenamtlichen Aktivitäten der Bürger zu koordinieren und gemeinsame Hilfsaktionen einzuleiten, zu organisieren und durchzuführen: „Wir schaffen und machen das hier vor Ort in Mesum!“ Dass vieles erreicht, gemacht und geschafft wurde, konnte Christian Heckhuis als Sprecher des „Runden Tisches“ in einer ersten Jahresbilanz dem Stadtteilbeirat bei dessen Vorbereitung der nächsten Sitzung im kommenden Januar vortragen. Dabei konnten, alle Aktivitäten erst konkret nach längerer Vorbereitung in der zweiten Jahreshälfte beginnen. Aktuell wohnen in Mesum etwa 100 Flüchtlinge, von denen 30 in der Wohnanlage Dille untergekommen sind. Sie gehören insgesamt zehn verschiedenen Nationalitäten an, wobei jedoch die überwiegende Mehrheit aus Syrien und Afghanistan stammt. Davon sind 95 Prozent Muslime und der Rest sind Christen.

Heckhuis hob einige Aktionen hervor. Da gab es Anfang September einen einführenden Vortrag beim Kfd-Frühstücksgespräch zum Thema „Fremde Kulturen bei uns“, um die Öffentlichkeit grundlegend zur Situation zu informieren. Einen Schritt weiter tat man am 25. Oktober, als MdB und Staatssekretär Jens Spahn zu Gast beim „Runden Tisch“ war, um sich über die Situation vor Ort zu informieren und mit Flüchtlingen, interessierten Bürgern und ehrenamtlichen Helferinnen und Mitarbeitern offen zu diskutieren und manch kritische Anregung mit nach Berlin zu nehmen. Sehr positiv nahm er dabei das regelmäßige Angebot des Sprachcafés auf: Hier treffen sich immer donnerstags im Pfarrheim Flüchtlinge, Migranten und Ehrenamtliche. Auf dem Programm stehen dabei Materialien und Hilfen für das Lernen von Sprache und Verkehrserziehung.

Zuweilen sei das Café aber auch, so Christian Heckhuis, „Anlauf- und Vermittlungsstelle für Fragen und Bitten nach Hilfe bei Arztbesuchen, Behördenterminen, Schulanmeldungen und amtlichen Anfragen“. Der „Runde Tisch“ biete direkte, mitunter auch finanzielle Hilfen, vermittele Sportangebote und andere Kontakte, begleite fachkundig zu vielerlei Anliegen, organisiere Möbel, Kleidung, Spielzeug und Haushaltsgegenstände, berate bei Erstattungen von Rezeptzuzahlungen und Medikamentenzuzahlungen, übernehme Fahrtkosten und Kosten für Brillen. Dazu sei es wichtig, gut vernetzt zu sein. Etwa als Mitglied im Netzwerk „Bündnistreffen der Stadt Rheine“ oder „Alphabetisierung/Spracherwerb und Sprachförderung“.

Mit Freude registrierten die Mitglieder des „Runden Tisches“ einen „hohen Zulauf und reges Interesse“ am Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Da boten sie nicht nur gemeinsam mit Flüchtlingen gebackene frische Waffeln an, sondern auch viele Informationen, Kontakte und Gespräche. Der Erlös aus dem Waffelverkauf dient der Flüchtlingsarbeit in Mesum. Dazu gehörte eine bemerkenswerte Weihnachtsaktion: Eine Erstkommuniongruppe lud mit ihrer Katechetin Dorothee Heckhuis acht Flüchtlingskinder und zwei Erwachsene zum Plätzchenbacken in der Wohnanlage Dille ein. Dabei ging es ausgesprochen fröhlich und ohne alle Berührungsängste und Sprachprobleme zu, so dass gar sogar das Lied von der lustigen Weihnachtsbäckerei gemeinsam gesungen werden konnte.

In die Kategorie „Soziale Projekte“ gehört die „Weihnachtspäckchenaktion“ in den kommenden Tagen, die zusammen mit den Mesumer Landfrauen, die die Päckchen zusammengestellt haben, durchgeführt wird. Kleine Geschenkpakete für alle Flüchtlingskinder, beleuchtete Sterne für die Erwachsenen und das Friedenslicht aus Bethlehem für die Familien werden dabei verteilt, so Christian Heckhuis. Er blickte dann voraus: Am 21. Mai 2017 wird sich der „Runde Tisch“ aktiv mit einem „Zelt der Kulturen“ am Stadtteil- und Dorffest beteiligen.

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