Einsegnung des neuen Mahnmals auf dem Friedhof in Mesum

Mesum: Am Sonntag und Volkstrauertag, 19. November, können die Mesumer nach etwa zweijähriger Arbeit und Vorbereitung unter Federführung des VMV ihr neues Mahnmal einsegnen und damit offiziell eröffnen. Errichtet wurde es nach den Plänen des Mesumer Architekten Christoph Achterkamp an der nordöstlichen Seite des alten Friedhofes, unweit der Leichenhalle und in Fortsetzung der Kriegsgräberanlage. Engeladen zur der Feier sind alle Mesumer. Die bisher üblichen Veranstaltungen wie Auftakt am Samstag in der alten Kirche und Schlussandacht am Sonntag zum Volkstrauertag entfallen in diesem Jahr.

Mit dem neuen Mahnmal erfüllt sich ein langgehegter Wunsch vieler, deren Anliegen es immer war, die Gedenkstätte aus der alten Kirche hinter den stets verschlossenen Türen zu holen und damit in den ständigen Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Denn nur so kann sie ihre Aufgabe erfüllen und stets sichtbarer und zugänglicher Mahnort für alle Opfer weltweit von Krieg, Verfolgung und Terror sein.

Das festliche Einweihungsprogramm besteht aus drei Teilen: Der erste beginnt um 15.30 Uhr mit einer ökumenischen Feier in der neuen Kirche die von der Mesumer Feuerwehrkapelle und dem Mesumer Männerchor musikalisch gestaltet wird und woran alle Vereine mit ihren Fahnenabordnungen teilnehmen. Danach begeben sich alle Teilnehmer gemeinsam zum Friedhof, wo Schüler der Sekundarschule am Hassenbrock zuvor brennende Lichter und Kerzen aufgestellt haben, zum neuen Mahnmal zur Einsegnung durch Pfarrer em. Felix Schnetgöke und Pfarrerin Britta Meyhoff. Dort wird es neben dem Grußwort von Bürgermeister Peter Lüttmann eine kurze Festansprache geben, ehe mit der Kranzniederlegung und einem Musikstück der Feuerwehrkapelle dieser Teil endet.

Danach sind alle Teilnehmer eingeladen zu einer Ausstellung in der alten Kirche mit dem Titel „Nicht Gewalt, nur die sich opfernde Liebe schafft Frieden“, die von der Geschichtswerkstatt Mesum dort aufgebaut wurde. Das Titelwort ist den Gedenktafeln entlehnt. Die Historiker dokumentieren darin in Quellenmaterial, Texten und Bildern „200 Jahre Geschichte und Neuinterpretation des Kriegergedenkens in Mesum“ und damit den historischen Wandel „Von der Heldengedenkstätte zum Mahnmal und Lernort“.

In den fünf Schwerpunkten „1813-1816: Ausgang“, „1923: Denkmalbau“, „1950-1959: Umgestaltung“, „2016/17: Neuorientierung“ und „Gedenken der Schützen“ geht es von der königlich-preußischen Order zu „Heldenverehrung und Gedenkstättenbau“ über „Errichtung der ersten Kriegergedenkstätte auf dem Servatiiplatz“, „Planung und Gestaltung des Ehrenmals in der alten Kirche“ und „Neubau des Mahnmals“ bis zur Gedenkkultur der beiden Schützenvereine. Die sehenswerte Ausstellung ist am Sonntag bereits um 10 Uhr geöffnet. Ab Montag, 20. November, wird sie bis zum Sonntag, 3. Dezember, im Turmraum hinten in der neuen Kirche zu sehen sein. Besucht werden kann sie dort zu den allgemeinen Öffnungszeiten der Kirche.

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