Pfarreiratswahl: Klare Ergebnisse und niedrige Wahlbeteiligung

Mesum/Elte/Hauenhorst: Als am Sonntagabend alle Stimmen der Pfarreiratswahl in den drei Teilgemeinden Elte, Hauenhorst und Mesum der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer ausgezählt waren, konnte Pfarrer Thomas Hüwe „klare Ergebnisse mit dicht beieinander liegenden Zahlen und wenigen Ausreißern“ verkünden. Von den 10.020 Wahlberechtigten Katholiken gingen nur 639 zur Wahl und damit machten nur insgesamt 6, 37 Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Dabei lag Elte mit 7,5 vor Mesum mit 6,6 und Hauenhorst mit 5,3 Prozent vorn.

Was Pfarrer Hüwe enttäuschte und davon machte er auch keinerlei Hehl, war die niedrige Wahlbeteiligung. Denn sie sank im Vergleich mit der letzten Wahl von 2013 von damals 10.02 Prozent deutlich ab. Aber dieser Abwärtstrend zeichnete sich vor zwei Jahren bei der Kirchenvorstandswahl schon ab, als nur 8,73 Prozent zur Wahlurne gingen. Geradezu deprimierend war die Teilnahme der ganz jungen Wählerinnen und Wähler, die erstmals mit 14 Jahren das aktive Wahlrecht bekamen: Sie nahmen diese Chance der Mitwirkung nicht an, denn es kamen in der großen Gemeinde gerade mal fünf von ihnen zum Wählen.

Über die Gründe für das geringe Interesse nachzudenken, werde eine der ersten Aufgaben für das neu gewählte Gremium sein. Vielleicht habe es auch am Status der Wahl gelegen. Denn alle gewählten Vertreter standen bei dieser Bestätigungswahl schon im Voraus fest. Folglich bilden nun Eckehard Bahr, Magdalena Fricke, Dorothee Heckhuis, Albert Heinecke, Christiane Holthaus, Susann Kampling, Thorsten Karla, Daniel Koopmeiners, Jürgen Kösters, Kerstin Reich-van Trinh, Ingrid Rennemeier, Roland Simon, Josef Strohbücker-Jochmaring und Heinrich Zimmermann für die nächsten vier Jahre den neuen Pfarreirat.

Pfarrer Hüwe danke allen Gewählten für ihre Bereitschaft zur Kandidatur und Mitarbeit. Für ihn sei das Wahlergebnis dennoch „eine gute Ausgangsbasis für die kommenden Jahre gemeinsamer pastoraler Zusammenarbeit“. Darauf freue er sich schon jetzt. Dazu gab er den ersten Fahrplan bekannt, wobei er nicht hoffe, dass es zuvor einen Einspruch zum Wahlergebnis geben werde: Am 4. Dezember erfolgt die erste konstituierende Sitzung, am 21. Dezember sind die Ausschussbildungen und Vorstandswahlen vorgesehen. Von seiner Seite sei zunächst nicht vorgesehen, durch weitere Berufungen das neue Gremium zu vergrößern. Es sei denn, eine solche ergebe sich aus den ersten Ratsentscheidungen.

Pfarrer Thomas Hüwe (3.v.r.) beglückwünschte die Mitglieder des neu gewählten Pfarreirates
Pfarrer Thomas Hüwe (3.v.r.) beglückwünschte die Mitglieder des neu gewählten Pfarreirates

 

 

Angemerkt (zur Pfarreiratswahl):

Chancen

Mehr als auf die geringe Wahlbeteiligung, mag es dafür auch noch so unterschiedliche Begründungen geben, sollte der Blick beim Betrachten undDiskutieren des Ergebnisses der Pfarrgemeinderatswahl nach vorn und auf die Chancen für die Gemeinde daraus gerichtet sein. Zugegeben, die ganz jungen Wähler ab 14 Jahren haben eine ihnen gegebene Chance zur Mitgestaltung krachend nicht genutzt. Warum auch immer.

Mehr sollte man auf die Besetzung des künftigen Pfarreirates schauen. Darin kann und müsste man große Chancen für die nächsten vier Jahre sehen. Unter den 14 Mitgliedern sind gleich elf Neulinge. Nur Albert Heinecke, Jürgen Kösters und Thorsten Karla gehörten bisher schon dem Rat an. Wenn auch für das eine oder andere Gemeindemitglied der große Wurf zur erhofften Verjüngung mit einem Altersschnitt von 51 Jahren nicht kam, so stimmt umso mehr die darin ausgewiesene Lebenserfahrung ebenso hoffnungsvoll und zuversichtlich wie der Berufsmix. Die Berufsliste lässt aufhorchen: Sie umfasst ein reiches Spektrum von Juristen über Apotheker, Theologe, Kirchenmusikerin und Erzieherin bis hin zu Landwirt und Rentner. Auch darin steckt eine große Chance …

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