Mesum: In diesem Jahr boten die Mesumer Landfrauen dem Runden Tisch an, die Päckchen für ihre alljährliche Weihnachtsaktion für die Flüchtlingshilfe in Mesum zu packen. Das nahmen die Vertreter des Runden Tisches gern und dankbar an, freute sich ihr Sprecher Christian Heckhuis. Zur Übergabe organisierten er und seine ehrenamtlichen Helferinnen einen festlichen Nachmittag und luden dazu alle Flüchtlingsfamilien ein, „die wir erreichen konnten“. Kein Wunder, dass das große Zimmer im Pfarrheim rappelvoll war.
Es wurde eine fröhlich-gemütliche und stimmungsvolle Begegnung der Kulturen und Religionen. Dazu gehörten auch christliche Weihnachtslieder, gekonnt begleitet von Liesel Wilp und Enkelin Anna Heckhuis auf ihren Geigen. Diese inhaltliche Ausrichtung sei überhaupt kein Problem, erklärte Faten Assan für alle. Für sie als Palästinenserin und den meisten Muslimen sei diese Art einer gemeinsamen, offenen Feier „überhaupt kein Problem, sondern eine Freude“. Es gebe in der Heimat wiederholt Berührungspunkte zwischen den Religionen und mit christlichem Brauchtum. Einiges wie Geschenke und Weihnachtsbaum sei ähnlich auch in muslimischen Familien möglich. Eine andere Familie zeigte sich dankbar dafür, „dass es immer wieder hier in Mesum die Christen wie sind, die uns helfen“.
Bei diesem „adventlichen Nachmittag“, wie ihn Christian Heckhuis beschrieb und zu dem Naila Doumat eine unentbehrliche Dolmetscherin ins Arabische war, stand zunächst die feierliche Übergabe des Friedenslichtes von Bethlehem auf dem Programm, erklärt in zwei kurzen Filmen. Das Licht sei erst vor drei Tagen in Mesum eingetroffen, erzählte dazu Küster Udo Mogdans, bevor es mit Kerzen und Lichtern an alle Teilnehmer weitergegeben wurde. Es sei „ein Symbol für Besinnung und des friedlichen Zusammenlebens aller Menschen guten Willens über alle Grenzen, Kulturen, Sprachen und Religionen hinaus“.
Nach dem Kaffeetrinken bekam jede Familie einen leuchtenden Stern und jedes Kind ein Weihnachtspäckchen als Geschenk. Für die Jugendlichen gab es einen Geschenkgutschein. Dabei waren Aufregung und herzliche Freude bei den Beschenkten sichtbar und unüberhörbar: Überall glücklich strahlende Gesichter, spürbares Staunen und leuchtende Augen. Da konnten es vor allem die Kleinen nicht abwarten, bis alle ihr Geschenk hatten und sie ihr eigenes erst dann öffnen durften. Der sechsjährige Yasan brachte dabei vor lauter Freude ein paar Worte in Deutsch heraus, als ihn Naila Doumat befragte: „Danke für schönes Geschenk!“ Bilder und Bericht: Franz Greiwe
