Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde am Samstagabend in Hauenhorst

Pfarreiratsvorsitzender Jürgen Kösters verlas einen Rückblick auf 2022 sowie eine Vorausschau auf 2023.
Pfarreiratsvorsitzender Jürgen Kösters verlas einen Rückblick auf 2022 sowie eine Vorausschau auf 2023.

173 Kirchenaustritte verzeichnete die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer bis Ende Oktober 2022. „Bis Ende des Jahres (2022) werden es wohl 200 sein. Das ist eine Zahl, die schmerzt“, sagte Pfarrer Thomas Hüwe anlässlich des Neujahrsempfangs der Gemeinde am Samstagabend im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Dort waren Mitglieder aus allen drei Gemeindeteilen Elte, Mesum und Hauenhorst auf Einladung des Hauenhorster Gemeindeausschusses zum „Fest der Begegnung“ zusammengekommen.

Gründe für die Austritte ließen sich schnell viele aufzählen, fuhr Hüwe fort, z. B. die Missbrauchsstudie, die das Bistum Münster im vergangenen Juni veröffentlichte oder die Ereignisse um Kardinal Woelki. „Die Zahl der Kirchenaustritte hat Konsequenzen“, betonte der Pfarrer, der auch Dechant im Dekanat Rheine ist. „Uns wird einiges abverlangt werden.“ Er nannte die Sparpolitik des Bistums – „aber wir müssen uns auch fragen, wie wir pastoral mit den Kirchenaustritten umgehen“.

Viele hätten bestimmt gedacht, dass noch mehr Gemeindemitglieder zum Neujahrsempfang gekommen wären, meinte Hüwe. „Aber heute sind nur die hier, die noch einen Bezug zur Kirche haben.“ Viele andere hätten nur noch Berührungspunkte.

Das werde auch durch die Zahl der Firmanden deutlich: „In diesem Jahr werden 40 Jugendliche gefirmt, das ist ein Drittel von denen, die wir angeschrieben haben.“

Nun gehe es darum, Pflöcke einzuschlagen.  „Wir müssen Elte, Mesum und Hauenhorst gemeinsam denken.“ Insbesondere in Anbetracht des großen Themas „pastorale Räume“, die zum 1. Januar 2024 umgesetzt würden. Pastorale Räume bedeuteten zwar keine Fusionen von Pfarreien, wohl aber „die Notwendigkeit von mehr Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien sowie zwischen Hauptamtlichen und freiwillig Engagierten“, wie es das Bistum formuliert. Es wird einen „pastoralen Raum“ im Dekanat Rheine mit den Orten Rheine, Neuenkirchen und Wettringen geben.

„Lasst uns aufhören mit dem Genörgel und kreativ sein. Wir wollen ein Zeichen der Menschlichkeit setzen und für andere da sein“, schloss Hüwe sein Grußwort positiv. Er verwies auf kommende Veranstaltungen, wie etwa die Besuche der Partnergemeinden in Ghana, Tamale und Yendi und das silberne Weihejubiläum von Diakon Friedel Nähring.

Vor dem Pfarrer hatte Pfarreiratsvorsitzender Jürgen Kösters auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen geliefert. „Richten wir unseren Blick nach vorn“, sagte er. Aber bevor er das tat, erinnerte er doch noch kurz   an die Sternsingeraktion vom vergangenen Wochenende mit einem „herausragenden Ergebnis“ von knapp 20000 Euro. Das nächste größere Ereignis in der Gemeinde ist die Firmung Ende des Monats, einen Tag später ist die Karnevalsmesse in St. Mariä Heimsuchung. Im Februar ist Valentinstag mit Segnung aller Liebenden. „Dann ist Aschermittwoch und Ruhe kehrt ein. Rauszeit für die Seele im März, Ostern im April und der Beginn der Erstkommunionfeiern. Kösters berichtete auch über die Baumaßnahmen: Auf der Hüchte in Hauenhorst, am Pfarrhaus und Pfarrzentrum in Mesum, in der Pfarrkirche gibt es in Kürze eine neue Beleuchtung. „Und gespannt sein dürfen wir, wie es mit der Orgel in Elte weitergeht. Wir hoffen sehr und drücken die Daumen, dass das alles trotz Kunstkommission und Denkmalschutzbehörde klappen wird.“ Im Juni stehen die Hauptfesttage zu 650 Jahre Mesum an. Und Kösters hatte noch einiges mehr auf dem Zettel stehen. „Packen wir es wie immer mutig und mit Freude an.“

Die „Begeisterung, Christ zu sein“, war auch Thema in der Messe vor dem Empfang, die Hüwe gemeinsam mit Diakon Roland Simon zelebrierte. Bericht und Bilder: Eva Boolke; siehe auch mv-online.de

Impressionen vom Neujahrsempfang 2023:

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