„Wir rufen unseren Friedenswunsch in die Welt“

Mesum „Wir rufen unseren Friedenswunsch in die Welt“, sagte VMV-Vorsitzender Klaus Kattenbeck in seinem Grußwort zur Veranstaltung am Volkstrauertag. Er betonte damit Thema und Anliegen dieser Gedenkveranstaltung in Mesum, die erstmals gemeinsam von den beiden Kirchengemeinden und vom VMV durchgeführt wurde. In den besonderen Blickpunkt stellte er dabei schwerpunktartig die Erinnerung an die Schrecken des Ersten Weltkrieges, „der in gerade in diesen Tagen vor 100 Jahren zu Ende ging“. Kriege seien vergangen, „nicht aber die Gewalt, die Menschen anderen Menschen zufügen“, mahnte er nachdrücklich gegen ein Vergessen und Verdrängen der Ereignisse an: „Wir rufen Gott an in dieser Andacht und bitten um Frieden für die Welt.“

Diesen eindringlichen Wunsch nach Frieden angesichts der vielen Kriege rückten betont Pfarrerin Britta Meyhoff und Pfarrer Thomas Hüwe ins Zentrum ihrer meditativen Betrachtung, in der sie Edvard Munchs eindrucksvolles Gemälde „Der Schrei“ zum Inhalt machten. Das Bild sei zwar schon 1893 entstanden, nehme aber bildhaft die unvorstellbaren Schrecken des ersten großen Vernichtungskrieges der Menschheitsgeschichte in unheilvoller Vision gewissermaßen vorweg: „Es ist der Aufschrei eines gepeinigten Menschen gegen Entsetzen, Angst und Grauen, für das es keine Worte gibt.“ Die entsetzliche Wiederholung der vielen Kriege mit ihrem unermesslichen, unbeschreiblichen Leid „ist auch heute noch nicht auszuhalten“. Da tröste das Friedensgebet und bleibe das Festhalten an Gott, „der Leiden und Ohnmacht kennt“, und der versprochen habe, dass „Schwerter zu Pflugscharen werden können“.

Den Abschluss der Gedenkveranstaltung bildete ein Schweigemarsch aller Teilnehmer mit den Fahnenabordnungen der Mesumer Vereine zum neuen Mahnmal, wo Martin Hüls und Gerrit Stall als Vorsitzende der beiden Schützenvereine einen Kranz niederlegten. Klaus Kattenbeck dankte anschließend im Namen von VMV und Kirchengemeinden allen, die zum ökumenischen Friedensgebet in dieser Form beitrugen. Er nannte dazu namentlich die Mesumer Feuerwehrkapelle unter der Stabführung von Christian Laumann, die in einfühlsamen Liedbeiträgen wie „Über den Sternen“ die Feierstunde musikalisch gestaltete. Dank sagte Kattenbeck aber auch den Schülern der Sekundarschule am Hassenbrock, die den Weg von der alten Kirche zum neuen Mahnmal so festlich mit Lichtern und Leuchten illuminierten. Anerkennend hob er lobend ferner deren Engagement bei der Sammlung für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge hervor, die 475 Euro erbrachte habe. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

 Pfarrerin Britta Meyhoff, Pfarrer Thomas Hüwe, Vertreter des VMV und die Mesumer Feuerwehrkapelle beim ökumenischen Friedensgebet in der alten Kirche
VMV-Vorsitzender Klaus Kattenbeck am neuen Mahnmal
Die Kranzniederlegung am neuen Mahnmal beendete die Gedenkfeier
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