KAB erkundet Zeugnisse der Volksfrömmigkeit rund um die Kirche

Josef Kattenbeck hatte als Sprecher der KAB dazu das passende Programm ausgearbeitet, zwei Mitglieder der Geschichtswerkstatt für sachkundige Informationen unterwegs gewonnen und eine gängige Route ausgesucht, die alle Radler bequem in zwei Stunden meistern und so nach 17 Kilometern wieder im Pfarrheim zur gemütlichen Kaffeerunde zurückkehren konnten.
Vorbei ging es zuerst am 1956 errichteten Kreuz an der Bürgerstraße zur Mariengrotte an der Wörstraße und von dort zum „Timmerman-Kreuz“, das 2012 völlig neu gestaltet wurde. Hier gab es eine erste Diskussion unter den Teilnehmern: Wie ist die richtige Bezeichnung? Viele Mesumer kennen dieses historische Denkmal auch als „Einhaus-Kreuz“. Man einigte sich nach Informationen aus der Lokalgeschichte: Als die Stifterin des Kreuzes gilt die Witwe Maria Timmerman, deren Mann der Hofgründer und erste Besitzer des Gutes Winterbrock, der Gerichtsreferendar Theodor Timmerman, war, der 1898 im Alter von 60 Jahren verstarb. Theodor Einhaus war einer der ersten Verwalter auf dem Gut und hat möglicherweise kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende (nur) wichtige praktische Arbeiten bei der Aufstellung des Kreuzes durchgeführt.
Die nächste Etappe führte zur großen Christus-Stele, die Wilhelm Glösekötter 1995 vom Rheiner Künstler Joseph Krautwald am Herzogstannenweg schaffen ließ. Ein kurzer Halt nur wenige hundert Meter weiter überraschte am gleichen Wirtschaftsweg doch einige Fahrtteilnehmer: Den alten Grenzstein mit den Inschriften „RL“ für „Rheine links der Ems“ und „M“ für „Mesum“ hatten sie so bisher als uralte Gemeindemarkierung nicht wahrgenommen. Ein Zwischenstopp im Naturschutzgebiet „Emsdettener Venn“ bot einen kleinen Ausflug in die schöne Natur und Erinnerungen an alte Zeiten, als hier noch Torf gestochen wurde und ein Teil des Venns zu Mesum gehörte.
Über Beckmanns Hofkreuz, 1949 vom Rheiner Künstler Georg Gomille gearbeitet, und „Jannings Krüs“, erst in diesem Jahr wunderbar neu geschaffen und am Hof Janning/Fromme wieder aufgestellt, war der Friedhof das letzte Ziel. Hier wartete Günter Achterkamp, der den Fahrtteilnehmern das vor knapp drei Jahren geschaffene neue Ehrenmal zur Erinnerung an die verstorbenen Kinder und Toten der Zwangsarbeiter in Mesum während des 2. Weltkrieges vorstellte.
Für alle Gemeindemitglieder von St. Johannes der Täufer stehen dann im Jubiläumskalender „125 Jahr Pfarrkirche in Mesum“ in den nächsten Tagen noch weitere spektakuläre Höhepunkte an: Da ist zunächst am Sonntag, 6. September, um 11 Uhr der festlich vom Mesumer Frauenchor und seinem ungarischen Partnerchor „Bardos Lajos“ gestaltete Gottesdienst. Dann kommt am Sonntag, 20. September, ein besonderes Ereignis: Es wartet die Uraufführung eines Musicals zum Kirchbau vor 125 Jahren in Mesum, das von den Menschen in dieser Zeit und deren Mühen und Sorgen um das gewaltige Projekt erzählt. Um 17 Uhr gibt es dann dazu zum Thema „Von der Notwendigkeit zum Wahrzeichen“ eine Theateraufführung mit Liedern in der Mesumer Kirche aus eben ihrer Baugeschichte.

KAB erkundet Wegekreuze
Die Fahrradgruppe der KAB vor der von Krautwald geschaffenen Christus-Stele am Herzogstannenweg
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