Überall wächst Heilung: Für jede Krankheit ein Kraut!

Mesum/Elte/Hauenhorst Das Fest Mariä Himmelfahrt und damit nach alter Tradition verbunden die alljährliche Weihe von Heilkräutern ist weit mehr als ein schöner Brauch, für den es Mühen und Vorbereitungen lohnt, ihn wieder ins Gedächtnis der Menschen heute zu bringen. Davon ist Kerstin Reich-van Trinh fest überzeugt. Darum setzten sich sie und das Aufgabenfeld „Communio“ im Pfarreirat von St. Johannes der Täufer dafür ein, diesen Festtag am 15. August wieder besonders zu feiern: „In vielen Ländern, so in Bayern, ist das noch heute eines der Hochfeste in der katholischen Kirche und vielerorts ein staatlicher Feiertag.“

Darüber hinaus lohne es sich, sagte die  Fachfrau und Phytotherapeutin als studierte Heilkräuterkundige, sich heute wieder näher mit dem Wissen um Heilkräuter zu befassen und auf das Wesentliche zu besinnen: „Überall wächst am Wegesrand Heilung: Für jede Krankheit gibt es ein heilendes Kraut. Man muss sie nur kennen und finden.“ Über die notwendigen Kenntnisse dazu verfügt sie: „Dank der Mithilfe der Technischen Betriebe konnten wir am Regenrückhaltebecken in unberührter Natur genügend Kräuter ernten.“

Dabei wurde sie von jungen und ganz fleißigen Helferinnen unterstützt. Sie halfen ihr, daraus viele kleine bunte, wohlriechende Sträußchen mit Salbei, Johanniskraut, Labkraut, Blutweiderich, Scharfgarbe, Melisse und Pfefferminz zu binden und in der alten Kirche bereitzustellen. Pfarrer Felix Schnetgöke zeigte sich während der Segnung im Gottesdienst vom Wohlgeruch ganz begeistert. Jede(r) bekam beim Eintritt in die Kirche einen Strauß. Denn kann man dann zu Hause trocknen und als Tee nutzen. Oder aber, wie es früher üblich war, in der Wohnung aufhängen. „Im Herrgottswinkel aufgehängt bedeutete er Segen und Schutz für das Haus“, weiß Kerstin Reich-van Trinh um Überlieferung und Bedeutung.

Noch lange standen die Gottesdienstbesucher in gemütlicher Runde vor der alten Kirche zusammen, ließen sich informieren und konnten sich vor allem davon überzeugen, dass die heilenden Kräuter nicht nur gesund, sondern auch sehr wohlschmeckend sind. Es gab Kräuterlimonade, Lavendelwein, Kräutercola, Chilistangen, Kräuterquark und als süße Nachspeise Gundermann- und Pfefferminzblättchen, hauchfein mit Schokolade überzogen. Das war schon überzeugend zu schmecken, dass vieles wie die Gundermann-Pflanze weit mehr als „Unkraut“ ist. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Impressionen von der Kräutersegnung 2019

Pfarrer Felix Schnetgöke segnete während des Gottesdienstes die Heilkräuter
In gemütlicher Runde gab es neben Informationen auch Leckeres aus Heilkräutern zum Probieren
In gemütlicher Runde gab es neben Informationen auch Leckeres aus Heilkräutern zum Probieren.
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