Statements von der Reise nach Yendi

Tief und nachhaltig bewegt zeigte sich Pfarrer Hüwe von „der immer wieder sichtbaren Leichtigkeit des Glaubens und mit welcher Tiefe und Freude die Menschen dort diesen ihren Glauben leben“. Auffallend war für ihn ferner, „wie jung die Kirche dort ist, wie viele Kinder und junge Menschen die Gemeinde als Gemeinschaft der Glaubenden tragen und wie sie die vielen Zeichen und Riten der Gottesdienstfeiern ernst nehmen und ausüben“. Besuch und lebendig frohe Mitfeier des Gottesdienstes sei für die Afrikaner, ohne Blick auf Termin, Zeit und Dauer, eine Selbstverständlichkeit.
Beeindruckt erinnerte sich Ludwig Hermeler an die vielen Begegnungen mit den Menschen. Etwa in der Schule in einer der Außenstationen mit einem Gebäude, das in Deutschland nicht einmal als Scheune diene, ohne Lehrmittel, überfüllt mit Kindern, die nur ein schwarz gestrichenes Brett als Schultafel besitzen. Mit Schülern, die kaum eine Perspektive haben, die sich Bücher wünschen oder „ganz einfach auch nur den Wunsch haben, ein Leben lang genug zum Essen zu haben“, wie er in einem anrührenden Gespräch mit Achtjährigen erfuhr. Aber im Gegensatz dazu herrsche überall eine ansteckende, bemerkenswerte Fröhlichkeit, Herzlichkeit und Freundlichkeit mit „stets einem Lächeln voller Wärme“.
Thorsten Karla verwies eingangs auf den Reisetermin: „Wir kamen von 2 Grad bei uns in 45 Grad Hitze in Yendi.“ Dennoch sei dieser Zeitpunkt von der kleinen Delegation für ihren Besuch in Afrika gerade an den Ostertagen, dem höchsten Feiertag im Kirchenjahr, richtig gewählt gewesen. Man habe in der Partnergemeinde eine hohe Wertschätzung gespürt, dass gerade zu diesem Fest der leitende Pfarrer aus Mesum angereist kam, um mit den Partnern die Festliturgie zu feiern. Gefreut habe ihn vor allem, „wie sehr gut und dankbar unser Projekt mit den bisher gesponserten 88 Solarlampen ankam“. Deren helles Licht erlaube es den Menschen, in ihren Hütten den Abend besser und länger für Hausarbeiten, Heimwerken oder Lernen für die Schule zu nutzen und sei zudem ein Schutz vor Ungeziefer. Daher werde man das Projekt gern fortsetzen, zumal schon insgesamt 160 Lampen finanziert seien.
Die junge Wiebke Karla rückte „das Erleben der herzlichen Gastfreundschaft und die große Freude der Menschen uns gegenüber“ und das überall spürbare „You are welcome!“ in den Vordergrund ihrer lebhaften Erinnerung. Als nachhaltiges Beispiel führte sie dazu ein großes Picknick am Tag nach Ostern an, zu dem sich Mitglieder von 17 verschiedenen Glaubensgemeinschaften trafen und gemeinsam mit Gebeten, Spielen und lustigen Wettbewerben feierten. Auffallend war die gelebte Toleranz unter einander, auch zwischen Muslimen und Christen. Letztere seien hier die deutliche Minderheit.
Eindrucksvoll erlebte die kleine Delegation den Austausch der Gast- und Abschiedsgeschenke. Die Mesumer brachten eine Osterkerze, einen Kelch, Messgewänder und dazu noch zwei Fußbälle und 300 Button mit dem Partnerschaftssymbol mit, was besonders von den Schulkindern mit tobendem Beifall bejubelt wurde. Ins Reisgepäck für die Gemeinde Mesum kamen dafür eine feine Holzarbeit mit dem Partnerschaftslogo, die eindrucksvolle Skulptur eines afrikanischen Künstlers als Bild von untrennbar verbundenen drei Personen, eine Maske, die Freude symbolisiert, und ein großes Gemälde auf Leinwand, das eine afrikanische Landschaft zeigt. Ferner bekamen alle noch als persönliches Andenken aus Yendi ein buntfarbiges Gewand in der Landestracht, das sie gern in diesem Gottesdienst trugen.

Ziege als Gastgeschenk
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