Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde in Hauenhorst

Das tut weh: 91 Kirchenaustritte verzeichnet die Gemeinde St. Johannes der Täufer im vergangenen Jahr. Diese Zahl nannte Pfarrer Thomas Hüwe, Dechant und leitender Pfarrer der Gemeinde, am Sonntagmorgen beim Neujahrsempfang im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hauenhorst. Im Dezember, „nach den Ereignissen“ – der ehemalige Mesumer Pfarrer Franz Heitmann wurde wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand versetzt – habe es noch einmal eine deutliche Welle gegeben.

In der Gemeinde, vor Ort, wird indes gute Arbeit geleistet. „Die Gemeinde lebt, wenn jeder an seinem Platz tut, was er kann“, richtete Pfarrer Hüwe den Blick auf  die vielen großen und kleinen Projekte in den drei Orten: Die Kita St. Mariä Heimsuchung wird einen Anbau für eine vierte Gruppe erhalten, die bislang noch in einem mobilen Raumsystem untergebracht ist. Die Gelder sind bewilligt. Ziel sei die Fertigstellung bis August 2021, freute sich Kita-Leiterin Claudia Schierloh.

Außerdem gibt es eine Perspektive fürs Pfarrhaus, das einen neuen Besitzer gefunden hat. Das Pfarrbüro und Pfarrseketärin Klaudia Volkert werden deswegen ins Gemeindehaus umziehen.

Die Urnengemeinschaftsgrabanlage wird eröffnet, Beisetzungen werden dort voraussichtlich ab März möglich sein.

In Mesum soll nun endlich die Treppe zur Bücherei erneuert werden. Gelder davon wurden vom Bistum genehmigt.

In Elte läuft weiterhin das „Super-Projekt“ Orgel, für das schon 30000 Euro durch verschiedene Aktionen und Konzerte gesammelt wurden. „Das ist aber bei Weitem noch nicht genug“, sagte Hüwe. Susann Kampling, die das Projekt maßgeblich betreut, bedankte sich bei allen Unterstützern.

„2020 soll ein andauernder Gottesdienst werden“, ein Jahr, die Schöpfung zu würdigen“, beschrieb Hüwe eine Perspektive für das kommende Jahr. Und genau darum geht es ja im Laudato Si-Projekt unter der Leitung von Heiner Zimmermann: von Blühwiesen über Vorträge – zum Beispiel zum Plastikfasten – bis zu Schleiereulen-Nistkästen inklusive Internetkameras in allen drei Kirchtürmen, alles im Programm.

„Die Gemeinde braucht Visionen“, sagte Hüwe. Und wo der Glaube gelebt werde und Neues entstehe, dürfe auch mal was zu Ende gehen, wie jetzt zum Ende des vergangenen Jahres die Kolpingsfamilie in Mesum.

Der Pfarrer wies noch auf anstehende Veranstaltungen hin, wie die Firmung von 62 Jugendlichen am kommenden Sonntag, die Visitation von Weihbischof Hegge am 28. Januar und die Segnung aller Liebenden am Valentinstag: „Und damit ist tatsächlich die Segnung aller Liebenden gemeint, auch die von Mann und Mann und Frau und Frau. Denn die Liebe ist das Größte, was es geben kann“, sagte er ganz deutlich und die zahlreichen Gäste applaudierten.

Am 7. März verlässt Pfarrer Vasilica Pana die Gemeinde und geht nach St. Remigius in Borken. „Das ist eine ganz normale Versetzung“, widersprach er anderslautenden Gerüchten vehement.

Jürgen Kösters, Vorsitzender des Pfarreirats, musste nach der umfassenden Darstellung des Pfarrers seine Rede um einige Punkte streichen. Macht aber nichts: „Ich sollte mich eh kurzfassen. Dazu wurde ich angehalten von Christian, TH (Thomas Kösters), Pfarrer Hüwe und meiner Frau, meiner Frau, meiner Frau“, berichtete er und die Zuhörer lachten.

Unbedingt wollte er aber noch einmal die Arbeit von Heiner Zimmermann und das Laudato Si-Projekt, benannt nach der Umwelt-Enzyklika des Papstes Franziskus, hervorheben. Und mit einem Augenzwinkern: „Die ganze Welt spricht von Greta, wir haben Heiner!“

Den Familiengottesdienst zuvor hatte Pfarrer Karl Döcker zelebriert und sich seiner neuen Gemeinde vorgestellt. Der Kinderchor unter Leitung von Brigitte Lesting hat den Gottesdienst musikalisch gestaltet und tat das auch während des Neujahrssempfangs. Bericht und Bilder: Eva Boolke; siehe auch mv-online.de

Die nächsten Termine:

  1. Januar Firmung, 28. Januar Visitation durch Weihbischof Hegge, 14. Februar Segnung aller Liebenden.

Impressionen zum Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde:

Top