Gemeinschaftsarbeit aller drei Gemeindeteile: Osterkrone in Mesum

Mesum/Elte/Hauenhorst Für die Christen ist das Osterfest der höchste Feiertag im Kirchenjahr. Das werde allerdings nicht immer deutlich, sagte Pfarrer Thomas Hüwe beim Auferstehungsamt in der Osternacht in der Pfarrkirche der Gemeinde St. Johannes der Täufer in Mesum. Denn zu Weihnachten gebe es im Gemeindeleben mit Adventskranz, Weihnachtsbaum, Krippe und Lichterketten viel mehr Beachtung und wahrnehmbare Zeichen der Freude und Vorbereitung. Umso erfreulicher sei, dass in diesem Jahr erstmals mit der Osterkrone ein neues Symbol geschaffen worden sei, um die Osterfreude über Auferstehung und Erlösung weithin erkennbar vor der Kirchentür zu verkünden.

Die Osterkrone ist in unserer Region ein bisher weitgehend unbekanntes Brauchtum der Osterzeit. Es entwickelte sich in der fränkischen Schweiz, fand aber in den 1980er Jahren vor allem in Süd-, Mittel- und Ostdeutschland zusehends Verbreitung und nunmehr von dort den Weg nach Mesum. Im Pfarreitrat nahmen sich Mitglieder aus dem Arbeitsfeld Communio des Themas an. Sie sahen darin zugleich eine große Chance, das Gemeinschaftserleben und Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den drei Gemeindeteilen zu stärken. Denn zum Aufstellen der großen Krone, die die Königswürde des auferstandenen Christus symbolisiert, bedarf es vielfacher Vorbereitungen und besonderer Materialien.

Gebraucht wurden vor allem viele Eier. Denn dazu stand schnell fest, dass man nicht handelsübliche Kunststoffeier nehmen wollte, sondern echte von Hühnern gelegt. Insgesamt verarbeitete man 300 Eier, die aus den Ortsteilen an Eierstationen in den Ausgängen der drei Kirchen gesammelt wurden. Einige Kinder bemalten und gestalteten diese dann fantasievoll mit Farben und Symbolen. Als nicht einfach erwies sich dann das Beschaffen des Buchsbaumgrüns zum Binden der Kränze, von denen man insgesamt 17 Meter erstellte. Letztlich wurde von allen Seiten genügend Buchs gespendet, einmal sogar inklusive Zünsler.

Beim Kränzen zeigten dann Uli Sievers, Peter Terbrack, Herbert Schnellenberg und Bernd Stienemann ihre Fertigkeiten im traditionellen Binden. Christiane Holthaus, Dorothee Heckhuis und Susann Kampling aus dem Arbeitsfeld Communio übernahmes es anschließend, die Krone mit den bunten Eiern zu schmücken. So vorbereitet konnte das österliche Bild am Karsamstag um 12.30 Uhr an seinem Platz vor der Mesumer Kirche aufgestellt werden. Dort soll es, so ist geplant, bis Pfingsten zu sehen sein. Nun hoffen die Initiatoren aus der Pfarrgemeinde, dass der neue Brauch hier eine Heimat und Anklang findet. Bericht: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de; Bilder: Privat (2); Greiwe (1)

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