Die Zahl der Wallfahrer nimmt weiter ab

Unterwegs zwischen Saerbeck und Landskrone
Unterwegs zwischen Saerbeck und Landskrone

Rheine/Mesum/Elte/Hauenhorst Welche Rolle spielt das Wetter, wenn es um Erklärungen für sinkende Teilnehmerzahlen bei der traditionsreichen Wallfahrt Altenrheine-Telgte geht? Kann es überhaupt auch nur ansatzweise als Argument und Mitverursacher angesehen werden? Diese Frage vermochte Wallfahrtsleiter Roger Kösters bei seiner ersten Bilanz am frühen Sonntagabend nicht zu beantworten, als er feststellte: „Die Zahl der Wallfahrer nimmt weiter ab.“. Fest steht, dass es am Wochenende „gutes Laufwetter“ gab, wie es Kösters beschreibt. Es war nicht zu warm und nahezu immer trocken. Das führte auch dazu, dass die Begleiter vom Malteser-Hilfsdienst kaum Arbeit hatten, wie sie gern bestätigten.

Aber so manch einer habe sich von schlechten Wetterprognosen abhalten lassen, wollte Kösters das Wetterthema nicht ganz abtun. In der Tat habe es am Samstag in aller Frühe zwischen Altenrheine und Elte einen Regenguss gegeben, aber „das war schnell vergessen.“ Nicht außer Betracht lassen dürfe man bei der Ursachenforschung keineswegs den demografischen Wandel und das verstärkte Massenangebot an Freizeitangeboten. Wer habe da noch Zeit für eine zweitägige Wallfahrt an einem Wochenende?

Auch Pfarrer Winzeler ging in der Pilgermesse, die er gemeinsam mit Pfarrer Thoms, Pfarrer Jolit, Pater Anthony und Diakon Seidensticker zelebrierte, in seiner Predigt auf diese Thematik ein. Er griff dabei das Wallfahrtsmotto „Herr, wohin sollen wir gehen?“ auf. Die bloßen Zahlen dürften allerdings nicht für die Wallfahrt und das Komitee allein entscheidend sein. Vielmehr sei wichtig, das Werk weiter zu führen. Denn auch er sah Demografie und veränderte Freizeitverhalten als Kritikpunkte. Ähnliches gelte aber auch allgemein für die Kirche.

Insgesamt registrierte das Komitee 472 Pilgerinnen und Pilger. Beim Start in der Nacht an der Altenrheiner Kapelle waren es 40, ab Elte 109, ab Saerbeck 148, ab der Mittagspause in Landskrone 205 und ab Westbevern 264. Hinzu kamen noch 114 Radwallfahrter aus Altenrheine, Mesum und Hauenhorst, während 153 den Weg mit dem Bus zurück legten. 38 machten sich am Sonntagmorgen wieder auf den Rückweg, verabschiedet mit dem Reisesegen von Probst Dr. Langenfeld, der tags zuvor auch den feierlichen Empfang leitete. Mittags ab Landskrone erhöhte sich die Zahl auf 47 und in Saerbeck auf 60, die in Elte von Pfarrer Pana im festlichen Geleit abgeholt wurden. Hier, wo samstags um 5 Uhr in der Früh der Sammelpunkt war, gingen die Wallfahrtsteile wieder auseinander: Die Mesumer und Hauenhorster zogen ihren Weg heim, für die Altenrheiner war an der Kapelle das Wallfahrtsende. Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Verdiente Pause zu Mittag in Landskrone
Verdiente Pause zu Mittag in Landskrone
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