Das Konzertfinale riss das Publikum von den Sitzen

Mesum Das Finale des adventlich-weihnachtlichen Konzertes der Mesumer Feuerwehrkapelle am Samstagabend werden die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer wohl so schnell nicht vergessen. Dafür gab es gleich zwei Gründe. Zunächst gab Dirigent Björn Schlüter seinen Abschied zum Jahresende von der Mesumer Feuerwehrkapelle bekannt, so dass sein drittes großes Konzert in Mesum zugleich sein letzter und überzeugender Auftritt als musikalischer Leiter war.

Nach drei Jahren sei es an der Zeit, an einen Wechsel zu denken, bekannte er, als er sich bei seinen Musikerinnen und Musikern „für eine wunderbare Zeit der Zusammenarbeit“ bedankte. Musik mache immer dann Spaß, wenn sie die Menschen begeistern könne. Dass ihm das in den drei Jahren meisterhaft gelang, bewies dieses Adventskonzert, zu dem sich die Blasmusiker mit Matthias Kleiner am Kontrabass verstärkten, in der vollbesetzten Kirche nachhaltig.

Das unterstrich vor allem das furiose Konzertfinale mit der wunderbaren, temperamentvoll- engagierten Interpretation des Liedes „Nessaja“ von Peter Maffay als fulminante Zugabe. Sie riss, passgenau im Arrangement von Kurt Gäble auf das Orchester zugeschnitten und endend mit einem gewaltigen Paukenschlag, das begeisterte Publikum förmlich von den Sitzen. Es gab langen Beifall und natürlich mit der Weihnachtsweise „Alle Jahre wieder“ eine weitere Zugabe, die Björn Schlüter („Mein Lieblingslied zu Weihnachten“) als sein Abschiedsgeschenk anfügte. Nicht nur dafür erhielt er am Endes ein besonders Geschenk. „Ein Feuerwehrauto mit speziellem Inhalt“, wie Vorsitzender Udo Achterkamp dazu schmunzelnd erklärte.

Achterkamp selbst übernahm an diesem Abend die Aufgabe des Moderators, der viele Ehrengäste, darunter Pfarrer Thomas Hüwe als Hausherr, begrüßen konnte. Zuvor hatte das Orchester mit „A Christmas Herald“ von Philip Sparke in einer wunderbaren Eröffnung angedeutet, wohin die Konzertreise in der Kirche mit ihrer guten Akustik gehen würde. Das Werk mit Signal-Fanfare, zum Eingang und Ende des bekannten Liedes gekonnt akzentuiert, versprach weitere musikalische Highlights.

Es ging dann mit Blasmusik auf hohem Niveau weiter. „White Christmas“ ließ zwar Schnee draußen vermissen, wie Udo Achterkamp bedauernd anmerkte, aber keinerlei Wünsche in der musikalischen Umsetzung bis zum wuchtigen Schlussakkord offen. Bewegend und einfühlsam inszenierten die Musiker danach den Choral „Lead Me Home“ von James Hosay: Anfangs mit warmen, dunklen Basstönen, dann fein zu den Trompeten ansteigend, bis die hellen Flöten einstimmten. Einprägsamer kann man die Adventszeit von der leisen Erwartung bis zur hellen Freude und Hoffnung in der Weihnacht kaum symbolisieren.

Überzeugend gelang die Popballade „When you believe“ aus der Filmmusik „Der Prinz von Ägypten“ als angenehm, ruhig schwingende Melodienfolge und mit „My Dream“ von Peter Leitner ein bekanntes Musikstück aus gleichem Genre. Dabei ragte Matthias Dülle mit seinem Flügelhorn und einem traumhaft sicheren Solo besonders heraus. „Alle unsere Erwartungen hervorragend erfüllend“, wie sich Udo Achterkamp über „eine so hervorragende Leistung“ freute.

Zielsicher auf den Höhepunkt des Programms hin waren die Schlusslieder eingeordnet: Im „A German Christmas“ von Jan Hadermann fügten sich schnörkellos die drei bekannten Weihnachtslieder „ O Tannenbaum“, „Alle Jahre wieder“ und „Süßer die Glocken nie klingen“ mit feinen Variationen und Zwischenspielen harmonisch zusammen und der „Hannoveraner Zapfenstreich“, von Björn Schlüter arrangiert, leitete mit einem wuchtigen Einstieg zu vier Trompetensoli über, fernab auf der Orgelempore von Rene Konert, Patrick Ruhe, Katharina Kamp und Simon Oevermann sicher geblasen, die dann zum großartigen Finale führten.

Eingeschoben waren zudem zwei Lieder, bei denen das Publikum mit einstimmen durfte: „Macht hoch die Tür“ und „Nun freut euch, ihr Christen“. Mit einer heiter-besinnlichen Fabel wies Pfarrer Thomas Hüwe gerade auf diese Freude als Einstimmung auf das Wesentliche der Weihnacht hin. Denn darüber streiten die Tiere, weil alle ihre eigenen Erwartungen und Wünsche anmelden. Bis der Esel in der Krippe auf das Wichtigste, das Kind, hinweist und fragt: „Aber wissen das die Menschen eigentlich auch?“ Bericht und Bilder: Franz Greiwe; siehe auch mv-online.de

Das Blasorchester des Musikzuges Mesum bei seinem Konzert in der Pfarrkirche
Das Blasorchester des Musikzuges Mesum bei seinem Konzert in der Pfarrkirche
Matthias Dülle überzeugte mit seinem Flügelhorn-Solo
Beifall und Präsent zum Konzert und Abschied für Björn Schlüter (l.) von Udo Achterkamp

 

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