Abschluss einer denkwürdigen Wallfahrt an der Altenrheiner Kapelle

Rheine/ Mesum/ Elte/ Hauenhorst Im Laufe ihrer 344-jährigen Geschichte hat die historische Fußwallfahrt Altenrheine-Telgte gar vieles erlebt. Trotz allem ist sie auch in schlimmen Kriegszeiten und Notsituationen nie ausgefallen. Immer machten sich gläubige Menschen zur Schmerzhaften Gottesmutter Maria aus Altenrheine und den Nachbarorten auf den beschwerlichen und langen Weg über 50 Kilometer und sorgten dafür, dass die fromme Überlieferung ohne Unterbrechung gepflegt wurde. Obwohl die strengen Auflagen wegen der Corona-Pandemie zur Absage der diesjährigen Wallfahrt zwangen, wollte das Wallfahrtskomitee unter Leitung von Roger Kösters auch in diesem Jahr die lange, ununterbrochene Reihe der frommen Pilgerzüge nicht abreißen lassen, soweit dies unter den schwierigen Umständen möglich war.

Dazu gehörte, dass am Sonntagabend um 18 Uhr an der Altenrheiner Kapelle, dem jahrhundertealten Ausgangs- und Endpunkt einer jeden Fußwallfahrt nach Telgte, ein Treffen der Pilger zu einer kleinen Andacht stattfand. Dazu begrüßte Wallfahrtsleiter Roger Kösters erfreut „weit mehr Besucher, als wir in unseren kühnsten Träumen erhofft hatten“. Das unterstreiche nachhaltig die große Bedeutung der Wallfahrt über Generationen für viele Menschen. Neben dem Gedenken der verstorbenen Pilger galten sein Gruß und Dank Pfarrer Bernhard Brirup und dem Altenrheiner Musikverein, der es sich nicht nehmen ließ, auch in dieser Form wie gewohnt Gebete und Lieder der Pilger bei der kurzen Andacht zu begleiten.

Roger Köster und Marco Vorholt berichteten eingangs, dass eine kleine Delegation aus Wallfahrtskomitee und Pilgern sich mit dem Fahrrad am Samstag nach Telgte aufmachte, um die Wallfahrtskerze zu überbringen und damit ein wichtiges Element der Wallfahrtstradition für die Geschichtsbücher zu erhalten. Empfangen wurden sie von Propst Dr. Langenfeld zu einer kleinen Andacht in der Wallfahrtskapelle, „wo bei Gebet und Liedern bei allen Teilnehmern Gänsehautgefühle aufkamen“. Am Sonntagmorgen erfolgte die Heimfahrt, die wiederum über den gewohnten Wallfahrtsweg führte, wo an verschiedenen Bildstöcken kurze Gebetspausen eingelegt wurden, und an der Kapelle in Altenrheine endete.

Pfarrer Brirup stellte vor der Kapelle die schmerzhafte Gottesmutter von Telgte, deren Gnadenbild dort vor 650 Jahren erstmals bekundet worden sei, in den Mittelpunkt seiner Betrachtung. Meditationstexte erinnerten daran, dass „im Leben oft vieles anders kommt als man es erwartet hat: Corona zeigt uns, wie verletzlich wir Menschen sind.“ Oft stecke in den Umbrüchen auch das Nachdenken über einen Neuanfang. Britup schloss mit der Hoffnung, die alle gern mit ihm teilten, dass 2021 die Wallfahrt wieder wie bisher stattfinden könne. Bericht und Bild1: Franz Greiwe, Bild 2: privat; siehe auch mv-online.de

Roger Kösters begrüßte vor der Altenrheiner Kapelle Pfarrer Bernhard Brirup (l. neben ihm), den Altenrheiner Musikverein und zahlreiche Freunde der Wallfahrt
Roger Kösters begrüßte vor der Altenrheiner Kapelle Pfarrer Bernhard Brirup (l. neben ihm), den Altenrheiner Musikverein und zahlreiche Freunde der Wallfahrt (Bild 1)
Propst Langenfeld (3.v.l.) empfing in der Wallfahrtskapelle in Telge eine Delegation von Komitee und Wallfahrern unter der Leitung von Roger Kösters (2.v.l.)
Propst Langenfeld (3.v.l.) empfing in der Wallfahrtskapelle in Telge eine Delegation von Komitee und Wallfahrern unter der Leitung von Roger Kösters (2.v.l.). (Bild 2)
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