Wunderbares Konzert des Mesumer Kirchenchores

 

Jene beherzigten, was Pfarrer Thomas Hüwe in seinem Grußwort an sie eingangs ausführte: „Wer singt, betet doppelt gut.“ Damit meinte er auch das Zuhören und empfahl dazu, die Augen zum Genießen durchaus auch mal zu schließen. Daraus erwuchs im gedämpften Licht des Kirchraumes eine gediegene Atmosphäre des Lauschens auf die feinen Darbietungen des Singens und Musizierens aller Akteure.
Schon der Auftakt mit Henry Purcells „Trumpet Voluntary“ in der Chorbearbeitung von Willy Trapp setzte Akzente und Richtung: „Preiset froh den König, lobt den Herrn der Welt! Kommt mit Freuden all, in seinen Dienst euch stellt.“ In diesen Dienst gestellt sieht sich der Chor, dem 30 Sängerinnen und 12 Sänger angehören und der immer offen ist für weitere neue sangesfreudige Mitglieder, bereits seit 20 Jahren nach seiner Wiederbegrünung. Seine Aufgaben sieht er vor allem in der Gestaltung von Gottesdiensten. Daher rückte er in die Konzertmitte auch fünf Teile der „missa brevis in B“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Beim Kyrie, Gloria, Benedictus und Agnus Dei unterstützte Annette Richter-Westermann mit ihrer wunderbaren Stimme, die klangvoll den Raum erfüllte, als Solistin den Chor. Damit wiederholten sie und der Chor ihren Auftritt aus dem Festhochamt zum Jubiläum „125 Jahre Kirche in Mesum“ im Juni dieses Jahres. Zauberhaft war auch das Solo der Sopranistin „Alles jauchzet“, begleitet von Maria Westermann mit Querflöte und Yvonne Hoffmann an der Orgel.
Seine ansteckende Freude an der Musik verstand der Chor auch weltumspannend und erinnerte an die Partnerschaft mit der Kirchengemeinde „Our Lady of Lourdes“ Yendi in Ghana. Im Austausch und gegenseitigen Besuchen könne man viel voneinander lernen, führte Lina Wehmschulte als Moderatorin dazu aus und dachte dabei an die „Missa Africans“, die allerdings mit Michael Schmoll einen zeitgenössischen deutschen Komponisten hat. Der Mesumer Chor brachte daraus Kyrie, Sanctus und Agnus Die so gekonnt swingend, fröhlich und rhythmisch über, dass man sich durchaus in einem Gottesdienst im fernen Ghana fühlen konnte. Dazu angepasst waren das einfühlsam interpretierte bekannte afrikanische Gospellied „Kumbayah, my Lord“ –eine ganz starke Leistung des Chores – und das fein als Gebet vorgetragene Bach-Lied „Wohl dem, dass ich Jesum habe“.
2015 war ein ereignis- und jubelreiches Jahr, zählte Lina Wehmschulte gleich sechs Jubelveranstaltungen auf. Dem schloss sich der Chor darum gern mit dem englischen Lied „Jubilate everybody“ an und ließ das Publikum ebenso gern mitsingen. Gleiches galt auch für die Zugabe, die sich das begeisternd und stehend applaudierende Publikum erklatschte: „Singen macht Spaß“ hieß dazu und damit schloss sich sinnbildlich am Ende das Konzertthema mit ganz viel „Freude an der Musik“. Für eine ganz starke Konzertleistung gab es dann neben viel Beifall auch Blumen.

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