Gemeindeversammlung zur Umgestaltungsplanung der Kirche in Hauenhorst

Hauenhorst: „Eine sanfte Umgestaltung mit hoffentlich großer Wirkung“ – so beschreibt Pfarrer Thomas Hüwe die Innensanierung der Kirche St. Mariä Heimsuchung, die im Juni beginnen wird. Am Mittwochabend stellten er, Karl-Heinz Burke vom Bauausschuss der Gemeinde St. Johannes der Täufer sowie Architekt Holger Schilling vom Büro PDA Planungsgruppe Dörenkämper und Ahling die Pläne in der Kirche vor und standen den Gemeindemitgliedern Rede und Antwort.

Mikrofone und Beleuchtung werden erneuert und es gibt einen neuen Anstrich. Aber auch größere Maßnahmen sind vorgesehen: So soll im Altarraum/in der Apsis eine kleine „Werktagskapelle“ entstehen, in der Gottesdienste in kleineren Gruppen gefeiert werden können. „Wir müssen den Blick in die Zukunft richten“, sagte Hüwe. „Unsere Gemeinde wird nicht massiv ansteigen und die Zahl der Gottesdienstbesucher wird sich nicht verdoppeln.“ Und aus der Perspektive der Seelsorger: „Wir wollen Gemeinde bilden. Wie soll das gehen, wenn hinten in der Kirche drei Leute und vorne zwei Messdiener stehen?“

Die Kirche wird behindertenfreundlich und der Altarraum wird über eine Rampe zu erreichen sein.  Die hinteren Bänke werden durch Stühle ersetzt. Davor im Eingangsbereich wird das Taufbecken stehen, damit sich auch größere Taufgesellschaften um das Taufbecken versammeln könnten. Das sei bei dem jetzigen Standort vorne in der Kirche nicht möglich.

Laut Entwurfsplanung soll der Tabernakel zukünftig seitlich stehen. Die Entscheidung ist aber noch nicht endgültig. „Was wir heute vorstellen ist das, was das Endergebnis sein kann“, hatte Pfarrer Hüwe zu Beginn gesagt. „Die Betonung liegt auf kann.“ Änderungen seien noch möglich.

Die Zuhörer hatten zahlreiche Fragen und Anregungen. Was passiert mit Mosaik, Pieta, Kreuzweg und Beichtstühlen? Sie bleiben. Einige andere Kunstwerke und Gegenstände würden indes abgenommen und nicht wieder aufgestellt. „Es wird aber nichts wird im großen Container entsorgt“, betonte Hüwe. Die Werke fänden einen neuen Platz oder würden eingelagert. Und wo soll die Krippe stehen? Wird überlegt. Wieviel Sitzmöglichkeiten fallen weg? Höchstens 50. „Wenn wir schon umbauen, warum setzten wir den Altar nicht gleich in die Mitte?“, fragte eine Zuhörerin. „Das war auch mein Favorit“, sagte Hüwe schmunzelnd. Dafür müsste die Kirche aber erheblich breiter sein und man müsse auch immer den vom Bistum vorgegebenen Kostenrahmen im Blick haben. Mit „mehreren hunderttausend Euro“ bezifferte Hüwe die Kosten. Zehn Prozent davon trägt die Gemeinde.

Willi Kleikamp schlug vor, vorne in der Kirche eine mobile Glaswand zu installieren, um einen kleineren Raum für Gottesdienste zu schaffen. Architekt Holger Schilling notierte will den Vorschlag prüfen.

Kita-Leiterin Claudia Schierloh gefällt der Plan der „Alltagskapelle“ mit der Möglichkeit, dem Altarraum ganz nah zu sein.

„Aus meiner Sicht, der des mittleren Alters, ist es eine gut durchdachte, vorsichtige Modernisierung, die notwendig ist, um für die Zukunft gewappnet zu sein“, sagte Rainer Jobst. Die meisten Zuhörer sahen es auch so und applaudierten.

Hüwe dankte den Zuhörern für ihre Beiträge, die auch seinen Blick teilweise in eine andere Richtung gelenkt hätten.

Die Sanierungsmaßnahmen beginnen im Juni und dauern voraussichtlich bis Weihnachten. „Weihnachten sind wir wieder hier in der Kirche“, sagte Hüwe.

Während der Baumaßnahmen soll es auch in Hauenhorst die Möglichkeit geben, Eucharistie zu feiern, und zwar in der Friedhofskapelle (sonntags) und im Gemeindehaus Dietrich-Bonhoeffer (werktags). Wegen des weiten Wegs zur Friedhofskapelle, äußerten einige ältere Zuhörer Bedenken. Fahrgemeinschaften könnten da helfen, meinte Friedel Nähring und er appellierte: „Wenn zuhause umgebaut wird, müsst ihr doch auch mal vom Wohnzimmer in die Küche ziehen.“

Dass die Informationsveranstaltung zur Kirchensanierung erst so kurzfristig vor Beginn der Arbeiten stattfinden konnte, liege daran, dass das Bistum erst jetzt die Gelder bewilligt habe, erläuterte Hüwe. Er kündigte an, die Gemeinde über den Fortgang der Arbeiten auf dem Laufenden zu halten. Bericht und Bilder: Eva Boolke, siehe auch mv-online.de

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