Gegen und für vieles ist ein Kraut gewachsen

Eine kurze Andacht mit Pastoralreferentin Irene Kaiser und Kirchenmusikerin Susann Kampling (v.r.) stand am Beginn der Erntedankfeier
Magdalene Rehmann (l.) und Birgit Bölker referierten über Heil- und Küchenkräuter

 
 
Mesum Am Anfang der diesmal etwas anderen Erntedankfeier der Mesumer Frauengemeinschaft stand eine bekannte Volksweisheit: Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Die Frauen folgerten daraus zu mindestens einen wichtigen Umkehrschluss, so sehr man diesen provokanten Satz und seine Berechtigung auch in Zweifel ziehen möge: Dann muss es gegen viele Übel und Leiden aber sehr wohl die passenden Kräuter zur Heilung und Linderung geben. Damit war man mitten im Thema: „Kräuter zu Erntedank in Küche und Naturheilkunde“. Denn um jenes uralte praktische Wissen zu Heil- und Küchenkräutern ging es nicht nur in der meditativ gestalteten Andacht zur Einführung, sondern auch beim gemeinsamen Essen und im abschließenden Referat von Magdalene Rehmann und Birgit Bölker.

„Gott hat uns diese Erde gegeben“, hieß es in einem der Andachtslieder. „Er gab uns damit auch die Verantwortung für die uns anvertraute Schöpfung“, sagte einleitend Pastoralreferentin Irene Kaiser. In weiteren Liedern, begleitet von Kirchenmusikerin Susann Kampling, in kurzen Dialogen und Wechselgesängen, in Bibeltexten und Meditationen rückten zunehmend lindernde Kräuter und die Heilkräfte der Natur in den Blickpunkt und wurde an berühmte Heilerinnen und Heilige wie Hildegard von Bingen erinnert.

Magdalene Rehmann und Birgit Bölker teilten sich als Referentinnen geschickt das Thema. Während Birgit Bölker von den Don-Bosco-Apotheke Mesum sich mehr dem Anwendungsbereich der Heilkräuter und Gesundheitsaspekt widmete, ging es Magdalene Rehmann von der Gärtnerei Hölscher aus Neuenkirchen in erster Linie um Arten, Anbau, Pflege und Ernte von Küchen- und Heilkräutern. Von B wie Basilikum bis Z wie Zucchini stellte sie dabei die gesamte reichhaltige Palette feinster Kräuter und Gemüsepflanzen und deren Bedeutung kurz vor.

Beide beließen es an diesem Abend nicht nur in der theoretischen Erörterung mit Wort und Bild. Anschaulich hatten sie etliche Exponate mitgebracht, damit die zahlreichen Zuhörerinnen „mit allen Sinnen wie Sehen, Tasten, Riechen und vor allem Schmecken“ teilhaben konnten. Ihr Credo: Kräuter machen nicht nur gesund, sondern sind bekömmlich, steigern das Wohlbefinden und verbessern den Geschmack vieler Speisen. Da könne man getrost auf teure Würzmischungen und Salzen verzichten, um mit eigenen Kräutern schmackhafte und viel preiswertere Zutaten zu erhalten. Zu dem Wie verteilten beide etliche einfache Rezepte zum Nachkochen. Kräutermischungen gebe es nicht nur getrocknet in der Apotheke zu erwerben, sondern auch auf kleinstem Raum wie dem eigenen Balkon könne man eigene Kräuter anbauen. Auch dazu gab es viele praktische Tipps. Die kamen ebenso gut an wie das Buffet mit leckeren Gerichten aus Küchenkräutern. Bericht und Bilder: Franz Greiwe

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