Der Pfarreirat setzt ein Zeichen vor Ort

Mesum/Hauenhorst/Elte „Das Thema ‚Die Schöpfung bewahren‘ geht alle Altersgruppen gleichermaßen an“, erklärte am Samstagmittag Susann Kampling, warum das Projekt „Blühwiese“ im Arbeitskreis „Altersstruktur“ des Pfarreirates St. Johannes der Täufer beheimatet ist und dort auch als Idee entwickelt wurde. Der Hauptinitiator war dabei Heiner Zimmermann, der dafür sorgte, dass in Mesum und Hauenhorst aus den großen Rasenflächen an der Kirche mehrere Wildblumenbeete heraus genommen wurden.

Zimmermann plädiert für ein Umdenken und dafür wolle der Pfarreirat vor Ort ein Zeichen setzen: „Wir Menschen können nicht weiter so mit der Natur umgehen wie bisher.“ Jede(r) könne dazu in seinem Umfeld etwas tun: „Dabei ist kein Beitrag zu klein. Sei es, dass wir Plastikverpackungen im Alltag vermeiden oder auf Gifte im eigenen Garten verzichten. Dazu gehört auch, selbst eine kleine Wildblumenwiese anzulegen. Unsere Aktion ‚Blühwiese‘ will an die Verantwortung jedes einzelnen erinnern, diese wunderbare Schöpfung zu schützen, sorgsam mit ihr umzugehen und sie so letztlich zu bewahren.“ Das sei letztlich auch das, was Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ fordere. So machten sich verschiedene Mitglieder des Arbeitskreises, unterstützt von Pfarrer Thomas Hüwe, am Freitag in Hauenhorst und am Samstag in Mesum an die Arbeit. Auf den vorher festgelegten Rasenflächen hoben sie die Rasensoden ab, frästen den Boden auf, arbeiteten feinen Sand zur Auflockerung ein, entsorgten für Strauchwurzeln, ebneten alles sorgfältig ein und brachten den Samen der Blühmischung ein. Insgesamt von 40 ein- und mehrjährigen Arten wie Bienenweide, Borretsch, Natterkopf, Buschwinden, Goldmohn, roter und blauer Lein, Schleierkraut, Klatschmohn, Kornblumen, Ringelblumen, Margeriten, Sonnenblumen, Reseden, Bartnelken und vielen anderen.  Schließlich soll es im Umfeld der Mesumer und Hauenhorster Kirche demnächst üppig in aller Farbenpracht bis in den Herbst zum ersten Frost hin blühen und gedeihen. Das ergibt nicht nur ein buntes Bild und erfreut das Auge des Betrachters, sondern dient darüber hinaus auch als überaus lebendige Bienenwiese, wo sich ferner Schmetterlinge, Hummeln, Käfer und Falter tummel und ebenso reichlich Nahrung finden wie andere Insekten. „Wir alle wissen, ohne Bienen und andere ähnliche fleißiger Helfer gibt es keine Ernten für uns Menschen“, begründete Susann Kampling auf die Bedeutung den Arbeitseinsatz. Die arbeitenden Erwachsenen waren dabei nicht allein. Es waren zwar keine Gemeindemitglieder gekommen, die als Zuschauer und vor allem als Nachahmer im eigenen Garten geladen waren. Als willkommene Unterstützung waren drei Mädchen Lisbeth, Jette und Anna dabei, deren Aufgabe es, ein buntes Info-Schild zur Aktion zu gestalten: Auf einem breiten Brett sollten sie in farbigen Buchstaben die Enzyklika-Überschrift „Laudato si“ aufmalen und durch viele kleine bunte Bilder, Blumen, Blüten und Bienen dekorativ gestalten. Die Tafel wurde anschließend am neu angelegten Wiesenblumenbeet als Abschluss der Aktion aufgestellt. In Elte, so informierte darüber hinaus der Pfarreirat, ist eine solche Blühwiesen-Aktion nicht möglich. Es fehle dort im nahen Umfeld der Kirche an genügend großer Grasfläche. Dort werde man aber in nächster Zeit über ein inhaltlich ähnliches Projekt diskutieren. Man denke dabei als einen aktiven Beitrag zum Natur- und Insektenschutz zum Beispiel an Insektenhotels und entsprechende Maßnahmen. Bericht und Bilder: Franz Greiwe (siehe auch: MV-online.de)

Heiner Zimmermann, Leonhard Wegmann und Roland Simon (v.r.) bereiteten in Hauenhorst Blumenbeet und Schild vor
Heiner Zimmermann, Leonhard Wegmann und Roland Simon (v.r.) bereiteten in Hauenhorst Blumenbeet und Schild vor
Pastor Hüwe sät ein.
Während vorn Lisbeth, Jette und Anna noch am Schild malten, bereiteten die AK-Mitglieder das Beet vor, so dass Pfarrer Thomas Hüwe (3.v.r.) schon einsäen konnte
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