Fronleichnamsprozession eröffnet die Jubiläumstage der Kirche

In Mesum beginnt die Prozession um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Jubiläumskirche. Von dort zieht sie über ein kleines Stück Nielandstraße und biegt dann in die Alte Kirchstraße zur alten Kirche auf dem Friedhof ein, wo der erste Hochaltar wartet. Danach geht es entlang des Lärmschutzwalls und über ein Teilstück Bürnekamp zur Johannes-Grundschule und zum zweiten Altar. Der weitere Weg führt anschließend über Schulstraße, Feuerstiege und Hassenbrockweg zum Abzweig Gröningstraße, wo der dritte Altar aufgebaut sein wird. Von dort erfolgt über Veen- und Alte Bahnhofstraße der Rückweg zur Kirche und zum Schlusssegen. Das Thema weist auch auf das Jubiläum der Kirche hin: „Christus gestern, heute, morgen und in Ewigkeit“. Entsprechend werden dazu an den einzelnen Stationen Texte, Lieder und Inhalte vorgetragen.

Wie die Kirche im Laufe ihrer Geschichte unterlagen auch Brauchtum, Beteiligung und Ablauf der Prozessionen dem Wandel der Zeit. Vor Jahrzehnten gab es in Mesum noch zwei bedeutende Prozessionen: Neben der am Fronleichnamstag war da noch der große Bittgang, der in Mesum den Namen des Kirchpatrons trug: Johannesprozession. Diese wurde früher am Sonntag nach dem Johannesfest abgehalten und später, um Kollusionen mit der Kirmes zu vermeiden, am zweiten Juli-Wochenende. Inzwischen ist sie längst entfallen.

Geblieben ist dagegen die Fronleichnamsprozession, die noch vor rund 50 Jahren immer demselben Ablauf folgte: Von der Kirche über Rheiner Straße, Ringstraße, Flöddert und zurück über die Thiestraße und Johannesweg zur Kirche. Unter Pfarrer Schwartes Regie änderte sich die Wegeführung radikal. Erstmals fand die Prozession vor fünf Jahrzehnten im Ortsteil Feld statt und wechselte fortan jährlich durch alle Gemeindeteile. Diese Neuregelung erforderte einige Änderungen in der Vorbereitung und Organisation. Bis dahin hatten immer die gleichen Nachbarschaften die vier Hochaltäre und Gebetsstationen aufgebaut und geschmückt. Jene besaßen deshalb auch die notwendige, oft sehr aufwendig gearbeitete und kostbare Ausstattung. Sie wurde meist das Jahr hindurch sorgfältig beim nächsten Nachbarn gelagert, der auch für die Organisation verantwortlich zeichnete: Altartisch, Fahnen, Kerzen, Heiligenfiguren, fromme Bilder, Blumenbehälter. Nicht selten befand sich solches in ähnlichen Form auch im Besitz aller Anlieger des gesamten Prozessionsweges: Auch sie hatten meist ihre eigenen Fahnen und Devotionalien für kleine Altärchen als Wegeschmuck.

War noch vor wenigen Jahrzehnten der gesamte Weg der frommen Beter, auch außerhalb der vier prächtigen Hochaltäre, beidseitig festlich geschmückt mit Birkengrün, Fahnen, kleinen Altärchen aus Figuren, Kerzen und Heiligenbildern, Blumen, bunten Ornamenten aus Blüten und fein-weißem Sand auf den Straßen, so sieht man dergleichen heute nicht mehr. Vor allem die vielen Fahnen sind verschwunden. „Wo mögen diese im Laufe der Jahre geblieben sein?“, fragen sich Barbara Overmeier und Küster Udo Mogdans heute. Noch vor etlichen Jahren konnte man sie bei Leuten ausleihen, die ein Jahr zuvor für die Prozession geschmückt hatten.

Gerade im Jubiläumsjahr wäre es schön, so sieht es der Gemeindeausschuss, wenn wieder einmal der Prozessionsweg geschmückt werde. Wer darum noch von Prozessionsfahnen weiß, Besitzer kennt oder welche besitzt, sollte sich umgehend im Mesumer Pfarrbüro melden. Wenigstens sollte der gesamte Weg am Prozessionsmorgen von parkenden Autos freigehalten werden, ist eine besondere Bitte der Organisatoren an die Anlieger der betroffenen Straßen.

Bilder: Greiwe

 

 

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